Hackerangriff in Australien Patientendaten im Darknet veröffentlicht
Nach einem Hackerangriff auf den größten australischen Krankenversicherer sind Patientendaten im Darknet aufgetaucht. Die Kriminellen veröffentlichten Informationen über Abtreibungen und Behandlungen gegen Drogensucht.
Hacker haben Gesundheitsdaten von Millionen Kunden einer australischen Krankenversicherung abgeschöpft und nun Teile davon im Darknet veröffentlicht. So landeten im verborgenen Bereich des Internets unter anderem private Informationen über Abtreibungen oder Patientendaten über Behandlungen etwa gegen HIV und Drogensucht.
Hacker verlangen 6,2 Millionen Euro
Die Hacker erpressen die betroffene Krankenversicherung Medibank. Sie verlangen nach eigenen Angaben 9,7 Millionen australische Dollar (rund 6,2 Millionen Euro). Die Versicherung lehnte die Zahlung eines Lösegelds für die Rückgabe der gestohlenen Daten aber bislang ab.
Medibank-Chef David Koczkar verurteilte die Veröffentlichung der Daten durch die Hacker als "schändlich". Private Informationen von Menschen zur Waffe zu machen, um Geld zu erpressen, sei arglistig und eine Attacke auf die verletzlichsten Mitglieder der Gesellschaft.
Erpresser wollen täglich neue Daten veröffentlichen
Die für Cybersicherheit zuständige Ministerin Clare O'Neil erklärte, es sei moralisch verwerflich, Frauen ins Visier zu nehmen, die Schwangerschaftsabbrüche hätten vornehmen lassen. Den Betroffenen wolle sie als zuständige Ministerin, aber auch als Frau sagen, dass dies nicht hätte passieren dürfen, ergänzte sie. Die Erpresser drohen mit täglichen Veröffentlichungen neuer Daten, sollte ihre Forderung nicht erfüllt werden.
Australiens größter Krankenversicherer
Medibank ist mit rund 9,7 Millionen Kunden Australiens größter privater Krankenversicherer. Von dem Datenklau dürften auch Politiker und Prominente betroffen sein. Premierminister Anthony Albanese sagte, er sei selbst Kunde von Medibank. Der Hackerangriff müsse ein "Weckruf" für die australischen Unternehmen sein.