USA-Korrespondentin Fritz Amerika ist ein Heimspiel
Freundliche Nachbarn, grüne Metropole Washington: Sich in den USA wohlzufühlen, ist für Sabrina Fritz nicht schwierig. Auch beim wöchentlichen Zumba signalisieren ihr die amerikanischen Mittänzerinnen: Wir schaffen das!
Einmal die Woche gehe ich in Washington zum Zumba - eine lustige Art, frittierte Zwiebelringe abzutrainieren. Der Lehrer ist Kubaner, meine Mittänzer schwarze Amerikanerinnen oder junge Frauen aus Mexiko, die alle sehr viel mehr Rhythmusgefühl haben als ich.
Selten fühle ich mich in den USA so groß, steif und deutsch. Aber niemand würde es wagen über meine Hampeleien zu lästern. "Don't judge" - urteile nicht, ist ein Lebensmotto der Amerikaner. Eigentlich fehlt mir Deutschland nicht - wie auch, Amerika ist ein Heimspiel. Die Deutschen sind die größte Einwanderungsgruppe. Keine Nation hat dieses Land mehr geprägt.
Ein bisschen stolz auf Deutschland
Washington ist grün, ich kann die Sprache, die Nachbarn sind freundlich, im Herbst gibt es Kürbissuppe und Apfelkuchen. Amerika macht es mir leicht, meine Heimat zu sein. Meine deutsche Seele spüre ich, wenn ich mich über mein Land freuen kann. Wie jetzt, wenn Deutschland offen ist für Fremde, wenn Amerikaner mir begeistert von ihrem Urlaub in "Münschen" erzählen oder Angela Merkel bewundern - dann bin ich ein bisschen stolz.