Innerhalb weniger Stunden 4500 Hektar auf Ferieninsel La Palma verbrannt
Auf der Kanareninsel La Palma ist innerhalb weniger Stunden eine Fläche von rund 45 Quadratkilometern abgebrannt. Spanien und andere Länder Südeuropas leiden weiter unter einer beispiellosen Hitzewelle und Trockenheit.
Auf der spanischen Ferieninsel La Palma sind am Samstag innerhalb weniger Stunden mehr als 4500 Hektar Land verbrannt, eine Fläche so groß wie rund 6500 Fußballfelder. "Das Feuer breitet sich sehr schnell aus", erklärte der Präsident der Regionalregierung der Kanaren, Fernando Clavijo. 4300 Menschen mussten laut Behördenangaben ihre Häuser verlassen. Mindestens elf Häuser seien völlig abgebrannt, es sei jedoch niemand verletzt worden, hieß es.
Die Flammen würden begünstigt "durch den Wind, das Klima, die Hitzewelle", sagte Clavijo vor Journalisten. Ursprünglich hatten die Behörden von mehr als 2000 Hektar verbranntem Land gesprochen, doch die Zahl wurde mittlerweile nach oben korrigiert. "Das ist ein Feuer, das sich extrem schnell ausgeweitet hat", sagte Tourismusminister Héctor Gómez.
Zehntausende Hektar insgesamt verbrannt
Das Feuer war nach Angaben der Behörden nahe der Ortschaft Puntagorda ausgebrochen. Rund 300 Feuerwehrleute waren im Einsatz, sie wurden von elf Löschflugzeugen und Hubschraubern unterstützt. Zumindest ist etwas Entspannung in Sicht: Die Wetterbedingungen seien inzwischen viel besser geworden, betonte ein Sprecher der Inselregierung. Es gebe eine deutlich höhere Luftfeuchtigkeit und auch niedrigere Temperaturen. Das helfe der Feuerwehr bei der Bekämpfung der Flammen.
Ganz Spanien inklusive seiner Inseln leidet in diesem Jahr unter ungewöhnlicher Hitze und Trockenheit. Das Land erlebte den heißesten Frühling seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, auch aktuell stöhnt Spanien unter einer Hitzewelle. Die Wetterbedingungen begünstigen den Ausbruch von Feuern. Seit Jahresbeginn verbrannten in Spanien bereits 66.000 Hektar Land.
Alarmstufe Rot in Italien
Auch andere Länder Europas erleben derzeit eine beispiellose Hitzewelle. In Italien erließ das Gesundheitsministerium für das Wochenende unter anderem in Rom, Bologna und Florenz eine Hitzewarnung der Alarmstufe Rot. Diese Stufe weise auf eine "Notsituation mit möglichen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit gesunder und aktiver Menschen hin", erläuterte das Ministerium.
Der italienische Wetterdienst erklärte, er befürchte "die intensivste Hitzewelle des Sommers, aber auch eine der intensivsten aller Zeiten". Am Dienstag könnte es in Rom 42 oder 43 Grad heiß werden. Damit könnte der bisherige Hitzerekord von 40,5 Grad aus dem August 2007 für die italienische Hauptstadt fallen. Auf der beliebten italienischen Mittelmeerinsel Sardinien könnte sogar die höchste jemals in Europa gemessene Temperatur von 48,8 Grad überschritten werden. In der Region Neapel starben der Zeitung "Il Messaggero" zufolge zwei Amateurfußballer im Alter von 48 und 51 Jahren infolge an offenbar von der Hitze ausgelösten Beschwerden.
Rekordtemperaturen in Griechenland
In Griechenland wurden örtlich Höchstwerte von rund 44 Grad Celsius gemessen. Das sei die bislang höchste Temperatur des Jahres, teilte das Nationale Observatorium mit. Die Meteorologen rechnen nicht mit einen Rückgang der Hitze.
Den zweiten Tag in Folge schlossen die Behörden für die heißesten Stunden die Akropolis in Athen. Wie das Kulturministerium mitteilte, blieb das Wahrzeichen bis 17.30 Uhr geschlossen. Nun ist es wieder geöffnet. Am Freitag hatte eine Touristin während des Besuches auf dem Akropolis-Hügel einen leichten Hitzschlag erlitten.
Das griechische Umwelt- und Energieministerium rief dazu auf, den Einsatz von privaten Autos zu reduzieren, weil Abgase in Ballungszentren wie Athen und Thessaloniki bei der Hitze die Luft stärker belasteten. Außerdem wurde wegen der erhöhten Feuergefahr zur Vorsicht im Umgang mit Kraftstoffen wie Benzin geraten.