Mondlandungs-Versuch Kontakt zu indischer Raumsonde bricht ab
Bei Indiens unbemannter Mondlande-Mission gibt es eine Panne: Kurz vor der Landung hat die Raumfahrtbehörde nach eigenen Angaben den Kontakt zu ihrer Raumsonde "Vikram" verloren.
Indiens Raumfahrtbehörde ISRO hat nach eigenen Angaben kurz vor ihrer ersten Mondlandung die Kommunikation zu ihrem Lander "Vikram" verloren.
Bis auf etwa zwei Kilometer über der Mondoberfläche sei die Annäherung der unbemannten Sonde normal verlaufen, teilte ISRO-Chef Kailasavadivoo Sivan mit. Dann wurde die Verbindung zum Raumfahrtzentrum in Bangalore unterbrochen - wodurch, ist noch unklar. "Die Daten werden ausgewertet", sagte Sivan.
Die Trägerrakete mit "Vikram" an Bord war am 22. Juli vom Weltraumbahnhof Satish Dhawan im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh abgehoben. Bereits der Beginn war nicht ohne Komplikationen verlaufen: Im Juli war der Countdown eine Stunde vor dem Start wegen eines technischen Fehlers beim Betanken der Trägerrakete abgebrochen worden.
Unglückliche Gesichter: Mitarbeiter der indischen Raumfahrtagentur ISRO reagieren auf den Kontaktverlust zu "Vikram".
"Chandrayaan-2" soll den Mond kartografieren
Indien will die vierte Nation werden, der eine kontrollierte Mondlandung gelingt - bereits gelungen ist dies den USA, der ehemaligen Sowjetunion und China. 20098 war eine Mondsonde namens "Chandrayaan-1" (Sanskrit für "Mondfahrzeug") in den Mondorbit geschossen worden, aber nicht auf dem Trabanten gelandet.
Regierungschef Narendra Modi hatte angekündigt, dass seinem Land bis 2022 bemannte Raummissionen gelingen sollen. "Wir werden unsere Reise fortsetzen", kündigte Modi, der die Mission im Weltraumzentrum Bangalore verfolgte, nach dem Kontaktverlust an. "Unser ganzes Land ist stolz auf Sie", sagte er an die beteiligten Wissenschaftler gerichtet. Er hoffe, dass sich der Kontakt zu "Vikram" wieder herstellten lasse.
Ziel der Mission "Chandrayaan-2" war es, Daten von der Oberfläche am Südpol des Mondes zu sammeln, um eine Karte anzufertigen. Außerdem sollte "Vikram" dort den Boden prüfen und Wasser suchen. In der gleichen Region war am Jahresanfang die chinesische Sonde "Chang'e 4" gelandet.