Reaktionen auf iranischen Angriff "Eine neue Stufe der Destabilisierung"
"Unverantwortlich", "beispiellos", "zutiefst beunruhigend" - weltweit haben Politiker den iranischen Drohnenangriff auf Israel scharf kritisiert. Kanzler Scholz warnte vor einem regionalem Flächenbrand und sicherte Israel volle Solidarität zu.
Der Drohnenangriff des Iran auf Israel hat weltweit heftige Kritik hervorgerufen. Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilte die Attacke"mit aller Schärfe". "Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiert Iran einen regionalen Flächenbrand", erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. "In diesen schweren Stunden steht Deutschland eng an der Seite Israels", fügte er hinzu. Weitere Reaktionen werde die Bundesregierung "nun eng mit unseren G7-Partnern und Verbündeten besprechen".
Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock kritisierte den iranischen Angriff auf Israel scharf. "Iran hat Drohnen und Raketen auf Israel abgeschossen. Wir verurteilen den laufenden Angriff, der eine ganze Region ins Chaos stürzen kann, aufs Allerschärfste", schrieb Baerbock im Onlinedienst X. "Der Iran und seine Proxies müssen diesen sofort einstellen", forderte Baerbock. "Israel gilt in diesen Stunden unsere ganze Solidarität", fügte die Außenministerin hinzu.
Biden: Engagement für Israel ist unumstößlich
US-Präsident Joe Biden schrieb auf X: "Unser Engagement für die Sicherheit Israels gegen die Bedrohungen durch Iran und seine Stellvertreter ist unumstößlich." Er hatte zuvor eine Dringlichkeitssitzung abgehalten. Nach Angaben des Weißen Hauses nahmen unter anderen Verteidigungsminister Lloyd Austin, Außenminister Antony Blinken und der Chef des Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, daran teil.
Der britische Premierminister Rishi Sunak sprach von einem "rücksichtslosen" Angriff des Irans auf Israel. Die Attacke berge "die Gefahr, die Spannungen zu verschärfen und die Region zu destabilisieren". Der Iran habe wieder einmal bewiesen, dass er "in seinem eigenen Hinterhof Chaos säen will", so Sunak in einer Erklärung. "Großbritannien wird sich weiterhin für die Sicherheit Israels und aller unserer regionalen Partner, einschließlich Jordaniens und des Irak, einsetzen." Gemeinsam mit den Verbündeten arbeite man unter Hochdruck daran, die Lage zu stabilisieren und eine weitere Eskalation zu verhindern. "Niemand möchte weiteres Blutvergießen sehen", fügte Sunak hinzu.
Die französische Regierung sicherte Israel ebenfalls ihre Unterstützung zu. "Mit der Entscheidung zu dieser beispiellosen Handlung hat der Iran eine neue Stufe der Destabilisierung überschritten", erklärte Außenminister Stéphane Séjourné auf X. Teheran gehe damit "das Risiko einer militärischen Eskalation ein". Frankreich bekräftige seine Unterstützung für Israels Sicherheit.
EU-Außenbeauftragter Borrell: "Beispiellose Eskalation"
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sprach von einer "beispiellosen Eskalation" angesichts der Attacke. "Die EU verurteilt den inakzeptablen iranischen Angriff auf Israel auf das Schärfste", schrieb Borrell auf X. "Dies ist eine beispiellose Eskalation und eine schwerwiegende Bedrohung für die regionale Sicherheit", fügte er hinzu.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen rief alle Seiten zur Besonnenheit auf. "Alle Akteure müssen nun von einer weiteren Eskalation absehen und sich für die Wiederherstellung der Stabilität in der Region einsetzen", forderte die Kommissionschefin weiter.
Auch EU-Ratspräsident Charles Michel verurteilte den Angriff auf Israel. "Es muss alles getan werden, um eine weitere regionale Eskalation zu verhindern", schrieb er auf X. "Noch mehr Blutvergießen muss vermieden werden." Die EU werde die Situation weiterhin aufmerksam mit ihren Verbündeten verfolgen.
Guterres: "Ich bin zutiefst beunruhigt"
"Ich bin zutiefst beunruhigt über die sehr reale Gefahr einer verheerenden Eskalation in der gesamten Region", kommentierte UN-Generalsekretär Antonio Guterres die Ereignisse in Nahost. Er fordere alle Parteien auf, größtmögliche Zurückhaltung zu üben, um jede Aktion zu vermeiden, die zu größeren militärischen Konfrontationen an mehreren Fronten im Nahen Osten führen könnten, so Guterres in einer Erklärung.
Saudi-Arabien brachte seine tiefe Sorge über die militärischen Eskalationen in der Region und die schwerwiegenden Folgen zum Ausdruck. In einer vom Außenministerium veröffentlichten Erklärung ruft das Königreich alle Parteien dazu auf, äußerste Zurückhaltung zu üben und die Region und ihre Bevölkerung vor der Gefahr eines Krieges zu bewahren.