Seit Hamas-Angriff auf Israel Mehr Israelis beantragen deutschen Pass
Immer mehr deutschstämmige Israelis beantragen die deutsche Staatsangehörigkeit. Der Zahl der Anträge auf sogenannte Wiedergutmachungseinbürgerung ist nach dem Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober stark gestiegen.
Deutlich mehr Israelis mit deutschen Vorfahren haben zuletzt Anträge auf die vor drei Jahren geschaffene Möglichkeit der Wiedergutmachungseinbürgerungen bei den deutschen Behörden gestellt. Allein von Januar bis April dieses Jahres gingen 6.869 solcher Anträge ein, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf das Bundesverwaltungsamt berichtete.
Im gesamten Vorjahr waren es demnach 9.129 Anträge, 2022 lag die Zahl bei 5.670. Vor dem Hintergrund des Terrorangriffs der islamistischen Terrorgruppe Hamas auf Israel am 7. Oktober deutet sich damit für dieses Jahr ein deutlicher Anstieg an, falls der Trend der ersten vier Monate sich fortsetzt.
Einfache Einbürgerung von Nachfahren von NS-Opfern
Seit August 2021 haben die Verfolgten des Nazi-Regimes und ihre Nachkommen einen gesetzlichen Anspruch auf einen deutschen Pass. Nachfahren von NS-Opfern, die vor den Nazis ins Ausland geflüchtet waren, können ohne weitere Auflagen die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben. Damit wurden entsprechende Erlasse des Innenministeriums auf eine gesetzliche Grundlage gestellt und großzügiger ausgestaltet.
Insgesamt wurden 2023 knapp 14.000 Anträge auf Wiedergutmachungseinbürgerung gestellt, 2022 waren es fast 11.400. Nach Israel kommen die meisten Anträge mit deutlichem Abstand aus den USA.