Polizeieinsatz in Vietnam Weitere Festnahmen nach Leichenfund
Die vietnamesische Polizei hat acht weitere Personen festgenommen. Sie sollen in den Fall der 39 in einem Lkw in Großbritannien gefundenen Toten verwickelt sein. Offenbar gehörten die Verdächtigen einem Schleuserring an.
Im Fall der 39 in einem Lkw nahe London gefundenen Toten hat es in Vietnam weitere Festnahmen gegeben: Staatliche Medien berichteten, acht Personen aus der Provinz Nghe An stünden in Verdacht, Teil eines Schleuserrings zu sein, der Vietnamesen nach Großbritnannien bringt. Bereits in der vergangenen Woche seien zwei Menschen in Verbindung mit dem Fall in der Provinz Ha Tinh festgenommen worden.
In den beiden Provinzen haben Medienberichten zufolge 28 Familien Angehörige als vermisst gemeldet. Die Behörden in Vietnam entnahmen Blutproben von Familienangehörigen einiger Vermisster für einen DNA-Abgleich.
"Ernste menschliche Tragödie"
Auf Veranlassung des vietnamesischen Premierministers Nguyen Xuan Phuc reiste ein Vize-Außenminister mit einer Delegation am Sonntag nach Großbritannien. Dort soll der Regierungsvertreter die Untersuchungen zu dem Vorfall unterstützen und bei der Identifizierung der Leichen helfen. Das vietnamesische Außenministerium hatte den Vorfall am Samstag als "ernste menschliche Tragödie" bezeichnet, nachdem die britische Polizei bekannt gegeben hatte, dass alle Opfer vermutlich Vietnamesen sind.
Die Leichen von 31 Männern und acht Frauen waren in der Nacht zum 23. Oktober in einem Industriegebiet östlich von London in einem Lkw-Kühlcontainer entdeckt worden. Die offizielle Todesursache wurde bislang nicht mitgeteilt. Der aus Nordirland stammende Lkw-Fahrer wurde festgenommen, er befindet sich in Untersuchungshaft. Dem 25-Jährigen werden Totschlag, Verschwörung zum Menschenhandel und Geldwäsche zur Last gelegt. Zwischenzeitlich befanden sich in Großbritannien und Irland mehrere weitere Personen in Polizeigewahrsam. Drei von ihnen kamen mittlerweile auf Kaution frei.