Frankreich verringert Truppenpräsenz Macron kündigt weiteren Militärabzug aus Afrika an
Die frühere Kolonialmacht Frankreich verliert in Afrika zunehmend an Einfluss. Präsident Macron kündigte nun den Abzug weiterer Soldaten an. Zugleich warnte er davor, Russland und China auf dem Kontinent das Feld zu überlassen.
Der französische Präsident Emmanuel Macron will weitere Soldaten aus Afrika abziehen. "Dort wo Hunderte oder Tausende französische Soldaten stationiert sind, wird die Zahl unserer Soldaten reduziert. Zugleich wird die Zahl der afrikanischen Partner vergrößert", erklärte Macron in Paris.
Die französischen Militärstützpunkte würden nicht geschlossen, sondern in Akademien oder gemeinschaftliche Stützpunkte umgewandelt. Die Zahl der französischen Soldaten in auf dem Kontinent sank zuletzt von 5000 auf 3000.
Kampf gegen Islamisten
Viele Jahre lang war Frankreich mit seinen entsandten Truppen eine wichtige Kraft im Kampf gegen islamistische Terrorgruppen in der Sahelzone, die insbesondere Mali und Burkina Faso zu schaffen machen. Vor knapp einem Monat hatte allerdings Burkina Faso die frühere Kolonialmacht zum Abzug aufgefordert.
Im vergangenen Jahr hatte Frankreich bereits den Militäreinsatz in Mali beendet, weil die Junta enge Kontakte zu Russland pflegt und Kämpfer der russischen Söldnergruppe Wagner angeheuert haben soll.
Frankreich verliert Einfluss
Am Mittwoch bricht Macron zu einer mehrtägigen Reise nach Gabun, Angola, in die Demokratische Republik Kongo und Kongo-Brazzaville auf. In Libreville nimmt Macron am One Forest Summit für den Erhalt der Wälder im Kongo-Becken teil. Zudem kündigte der Präsident ein Gesetz für die Rückgabe von Raubkunst an.
Die Reise findet vor der Hintergrund des schwindenden Einflusses Frankreichs in seinen ehemaligen Kolonien auf dem afrikanischen Kontinent statt. Russland und China verteidigen ihre Interessen in den rohstoffreichen Ländern immer vehementer.
Viele Länder haben Interessen in Afrika
"Afrika ist ein Ort des wirtschaftlichen Wettbewerbs geworden", sagte Macron. "Die französische Wirtschaft muss aufwachen", fügte er hinzu. Andere Länder, die vor einigen Jahren noch nicht präsent waren und nicht mehr zu bieten haben als Frankreich, machten sich dort immer breiter, einfach weil sie die afrikanischen Länder ernst nehmen, sagte der Staatschef.