Krise in Venezuela Maduro weist EU-Ultimatum zurück
Venezuelas Staatschef will keine vorgezogene Präsidentschaftswahl ansetzen. Das gab er in einem Fernsehinterview bekannt. Damit stellt sich Maduro gegen eine Forderung der Europäischen Union.
Venezuelas Staatschef Nicolas Maduro lehnt vorgezogene Präsidentschaftswahlen ab und verschärft damit die Konfrontation mit dem Westen. "Ich weigere mich, Wahlen auszurufen", sagte Maduro in einem Interview und lehnte damit eine Forderung der Europäischen Union ab.
Brüssel hatte gefordert, Maduro solle bis spätestens zum gestrigen Sonntag eine Präsidentschaftswahl ausrufen. Sollte Maduro dem Ultimatum nicht nachkommen, wollen Deutschland und eine Reihe anderer europäischer Staaten den selbst ernannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó am heutigen Montag offiziell anerkennen.
Trump schließt Militäreinsatz nicht aus
Maduro lehnte diese Forderung nun ab. "Uns interessiert nicht, was Europa sagt", so Venezuelas Staatschef. Die nächste Präsidentschaftswahl werde 2024 stattfinden. "Wir akzeptieren keine Ultimaten von niemandem." Am Samstag stellte er lediglich vorgezogene Parlamentswahlen in Aussicht.
US-Präsident Donald Trump erhöhte am Sonntag noch mal den Druck auf Maduro. Er schloss die Entsendung von Militär nach Venezuela nicht aus. Das sei eine Option, sagte Trump in einem CBS-Interview. Ein von Maduro vor Monaten angefragtes Treffen habe abgelehnt.
Russland rief zu Zurückhaltung auf. "Das Ziel der internationalen Gemeinschaft sollte sein, Venezuela zu helfen, ohne destruktive Einmischung von außen", sagte der Chef der Lateinamerikaabteilung im russischen Außenministerium, Alexander Schtschetinin zu Interfax. Russland zählt zu den größten Kreditgebern Venezuelas.
Die EU könnte Juan Guaidó als Staatschef anerkennen.