Demo in Mauritius Protest gegen Umgang mit Öl-Katastrophe
Die Havarie vor Mauritius hat eine Umweltkatastrophe verursacht. Treibstoff verseuchte die Strände der Urlaubsinsel. Die Regierung hat nach Ansicht der Bürger zu wenig getan - und muss sich nun Protest anhören.
Tausende Menschen haben aus Frust über die Regierung und deren Umgang mit der Ölkatastrophe in Mauritius demonstriert. Die Protestierenden schwenkten Fahnen und hielten Plakate in die Höhe, als sie durch die Hauptstadt Port Louis marschierten. Auf Plakaten waren regierungskritische Parolen zu lesen - wie "I’ve seen better Cabinets at IKEA". Die Demonstranten fordern eine eingehende Untersuchung der Umweltkatastrophe.
Entzündet hatte sich der Zorn der Menschen nachdem vor einem Monat ein japanischer Frachter vor der Insel havariert war und etwa 1000 Tonnen Öl ins Meer ausgetreten waren. Die Regierung des Inselstaates im Indischen Ozean nannte die Havarie das schlimmste ökologische Desaster, das man dort je erlebt habe. Der vordere und längere Teil des Schiffs ist inzwischen im Ozean versenkt worden. Neben den Folgen für die Umwelt ist die Ölkatastrophe für die stark vom Tourismus abhängige Insel auch ein wirtschaftliches Risiko.
Die Ursache des Unglücks vor der Südostküste des Urlauberparadieses ist weiterhin unklar. Der indische Schiffskapitän und sein Steuermann wurden festgenommen.
Wrack des Frachters "Wakashio" vor der Küste von Mauritius.
Tote Delfine am Strand
Am Freitag gaben die Behörden bekannt, dass mindestens 39 tote Delfine an die Küste gespült worden seien. Was die Tiere tötete, ist noch unklar. Allerdings fürchten manche Experten, Chemikalien im Öl könnten der Grund dafür sein.
Bei der Ursache für den Tod der Tiere könnte es sich auch um einen "sehr unglücklichen Zufall" handeln, sagte Owen Griffiths von der Mauritius Marine Conservation Society vor der Bekanntgabe der Autopsieergebnisse. "Wahrscheinlich folgten sie einem Fischschwarm in die Lagune und fanden den Weg ins Meer nicht wieder." Einen ähnlichen Vorfall habe es 2005 gegeben. Die Umweltorganisation Greenpeace forderte in einer Erklärung eine "dringende Untersuchung".