Hintergrund

Hintergrund Iran Wo die Erde immer wieder bebt

Stand: 28.08.2007 02:00 Uhr

Iran ist ein stark erdbebengefährdetes Land. Seit 1990 wurde es allein von vier heftigen Beben getroffen. Die schwerste Katastrophe ereignete sich 1990, als ein Beben der Stärke 7,3 auf der Richterskala weit über 40.000 Menschen tötete und 27 Städte sowie 2000 Dörfer zerstörte.

Erdbeben sind in Iran keine Seltenheit. Die Region des früheren Persiens war schweren Erschütterungen schon immer besonders ausgesetzt. Bereits 1641 kamen bei einem Beben rund 30.000 Menschen ums Leben.

Das folgenschwerste Erdbeben der jüngsten Zeit ereignete sich im Juni 1990 in den nordiranischen Provinzen Ghilan und Sandschan. Damals starben 40.000 bis 50.000 Menschen. Innerhalb von Sekunden wurden 2100 Quadratkilometer Land verwüstet. Bei einer Stärke von 7,3 auf der Richterskala zerstörten die Erdstöße 27 Städte und knapp 2000 Dörfer.

1997 wurde das Land gleich von zwei Erdbeben erschüttert. Im Februar stürzten im Nordwesten Irans bei einem Beben der Stärke 6 etwa 12.000 Häuser ein. Mehr als 800 Menschen kamen in der gebirgigen Region Ardabil ums Leben; 440.000 Bewohner wurden obdachlos. Zwei Monate später bebte die Erde im Nordosten des Landes. Dabei starben bis zu 2400 Menschen. Nahe der Grenze zu Afghanistan wurden elf Dörfer verwüstet. Schwer getroffen wurden auch die Städte Qaen und Birjand.

Indischer Subkontinent bewegt sich auf Eurasien zu

Auch benachbarte Länder wie die Türkei, Syrien und Afghanistan werden regelmäßig von Beben erschüttert. Grund ist die Bewegung des indischen Subkontinents in Richtung Eurasien. Während der Subkontinent vor rund 70 Millionen Jahren noch gut 7000 Kilometer entfernt war, näherte er sich im Laufe der Jahrtausende zentimeterweise der nördlich gelegenen Landmasse.

Von Zeit zu Zeit gewaltige Erdstöße

Nach etwa 30 Millionen Jahren stießen die tektonischen Platten schließlich zusammen. Seitdem hat sich die Bewegung des Subkontinents von zehn Zentimetern pro Jahr auf fünf Zentimeter verlangsamt. Dieser Druck reicht jedoch aus, um von Zeit zu Zeit Erdstöße von großer Gewalt auszulösen. Das eindrucksvollste Ergebnis dieses Phänomens ist die Formation eines riesigen Gebirges, das von den Tälern Indiens bis zum höchsten Gebirge der Welt reicht, dem Himalaja.