Fluggäste müssen mit schärferen Vorschriften rechnen EU will weniger Flüssigkeiten im Handgepäck erlauben
Fluggäste in Europa müssen sich auf schärfere Bestimmungen einstellen. Zur Terrorabwehr plant die EU-Kommission, das Mitnehmen von Flüssigkeiten wie Getränken im Handgepäck einzuschränken. Am Flughafen gekaufte flüssige Produkte müssten versiegelt werden.
Als Reaktion auf die vereitelten Terroranschläge in Großbritannien plant die EU, die Mitnahme von Flüssigkeiten im Handgepäck einzuschränken. Begrenzt würde vor allem die Menge, teilte EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot in Brüssel bei der Präsentation seines Vorschlags mit. Kleine Fläschchen mit Shampoo, Parfüm oder Zahnpasta dürften die Passagiere demnach weiterhin mit sich führen. Einkäufe im Duty-Free-Laden sollten versiegelt werden. Genaue Mengenbegrenzungen würden nach weiteren Beratungen mit den EU-Staaten in den kommenden Wochen festgelegt.
Verzicht auf generelles Verbot
Auf ein völliges Verbot von Flüssigkeiten an Bord von Flugzeugen will die EU-Kommission verzichten. Ihr sei es darum gegangen, eine "angemessene Antwort" auf die neue Bedrohung zu finden, sagte Barrot. In den kommenden Wochen sollen die Maßnahmen im Detail besprochen und beschlossen werden.
Kontrolle von Handgepäck schwierig
Eine EU-Verordnung aus dem Jahr 2004 regelt bisher, was nicht im Handgepäck mitgenommen werden darf. Darüber hinaus haben auch nationale Behörden das Recht, weitere Gegenstände von der Beförderung im Handgepäck auszuschließen, ebenso wie die Fluggesellschaften. Die Kontrolle von Handgepäck erweist sich als besonders schwierig, wenn gefährliche Güter als Alltagsgegenstände getarnt sind - zum Beispiel Explosivstoffe in Kosmetik- oder Lebensmittelflaschen.
Anschlagsversuch mit Flüssigsprengstoff
Die britische Polizei hatte im August eine Serie von Anschlägen auf Transatlantikflüge vereitelt und rund zwei Dutzend Verdächtige festgenommen. Die mutmaßlichen Attentäter sollen geplant haben, in Flaschen abgefüllten Flüssigsprengstoff im Handgepäck an Bord zu schmuggeln. Seitdem wurden die Sicherheitsmaßnahmen an Flughäfen erheblich verstärkt. Allerdings unterschieden sie sich in den einzelnen Ländern erheblich. Experten der Luftfahrtsicherheit hatten daraufhin in der vergangenen Woche gefordert, EU-weit geltende Regelungen zu beschließen.