Asem-Forum in Helsinki Klimawandel: Asien und Europa verbünden sich

Stand: 25.08.2007 00:08 Uhr

Die Staaten der Europäischen Union sowie 13 Länder Asiens wollen gemeinsam gegen den Klimawandel kämpfen. Das beschlossen die Staats- und Regierungschefs zum Auftakt des sechsten Asem-Forums in Helsinki. Damit wollen sie auch Druck auf die USA ausüben.

Die Europäische Union und 13 Staaten Asiens verbünden sich im Kampf gegen den bedrohlichen Klimawandel. Bei ihrem Gipfeltreffen in Helsinki vereinbarten sie, auch die USA, die das Kyoto-Protokoll nicht unterzeichnet haben, künftig zur Mitarbeit beim Klimaschutz aufzufordern. Im Kern geht es um ein gemeinsames Vorgehen nach Ablauf der Kyoto-Vereinbarung gegen Treibhausgase im Jahr 2012. Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßte das abgestimmte Vorgehen. "Ich halte das für ein gutes Signal."

Offizielle Klima-Erklärung steht noch aus

Die Klima-Erklärung soll morgen zum Abschluss des Treffens offiziell veröffentlicht werden. Diplomaten feilschten in Nachtschichten um jedes Wort. Wie die finnische EU-Ratspräsidentschaft erläuterte, werde eine gemeinsame, aber differenzierte Verantwortung von reichen und armen Ländern festgeschrieben. Entwicklungs- und Schwellenländern soll nicht die Möglichkeit zu wirtschaftlichem Wachstum und der Ausrottung der Armut genommen werden. Zusammen stellen die 38 Länder des "Asia-Europe-Meetings" (Asem) die Häfte der globalen Wirtschaftskraft. Das Treffen gibt es seit zehn Jahren.

Die 25 EU-Staaten und die Länder Asiens - darunter China und Japan - unterstrichen bei ihrer zweitägigen Mammutkonferenz zudem die Rolle der Vereinten Nationen in Sicherheitsfragen. "Asien und Europa sind vereint in der energischen Unterstützung des Multilateralismus", sagte der finnische Ministerpräsident Matti Vanhanen.

China und EU vereinbaren engere Zusammenarbeit

China und die EU hatten bereits gestern bei einem vorgeschalteten Gipfel vereinbart, ihre Differenzen über Handel und Menschenrechte mit einem neuen Grundsatzabkommen zu engerer Zusammenarbeit zu überwinden. Über die von Peking geforderte Aufhebung des EU-Waffenembargos wurde hingegen weiter gestritten.

Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao wandte sich gegen Versuche, den Ausbau des Handels mit der Frage der Menschenrechtslage in China in Verbindung zu bringen. "Wir sind bereit, den Dialog über Menschenrechte mit der EU fortzuführen, denn wir messen den Menschenrechten große Bedeutung zu." China habe aber keinerlei Absicht, auf die Todesstrafe zu verzichten.

Ausschreitungen am Rande des Gipfels

Bei gewalttätigen Demonstrationen nahm die Polizei der finnischen Hauptstadt mehr als 100 Demonstranten fest. Beamte stellten Waffen wie Eisenstangen sicher. Beim bislang größten Gipfeltreffen in Finnland waren 3000 Polizisten im Einsatz.