Besuch der Kanzlerin in Nikosia Merkel sagt Zyprioten Unterstützung zu
Im Zypern-Konflikt hat Bundeskanzlerin Merkel die Türkei zu mehr Bewegung aufgefordert und die bisherigen Schritte der Republik Zypern gelobt. Deren Regierung habe ein "hohes Maß an
Kompromissbereitschaft bewiesen", sagte sie bei ihrem Zypern-Besuch zu Präsident Christofias.
Im seit Jahrzehnten schwelenden Konflikt um die Teilung Zyperns hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die türkische Seite zu mehr Entgegenkommen aufgefordert und der Republik Zypern gleichzeitig weitere Unterstützung zugesagt. Bei ihrem Besuch im griechischen Teil der zyprischen Hauptstadt Nikosia würdigte Merkel ausdrücklich die immer wieder unternommenen Versuche, die Gespräche mit der türkischen Seite in Gang zu bringen. "Sie haben dabei ein sehr hohes Maß an Kompromissbereitschaft bewiesen, was bislang leider so noch nicht erwidert wurde", sagte die CDU-Politikerin nach einem Gespräch mit dem griechisch-zyprischen Präsidenten Dimitris Christofias.
"Wir in Deutschland, und ich ganz persönlich natürlich, verstehen, was die Teilung eines Landes bedeutet. Und deshalb wünschen wir Ihnen von Herzen, dass die Teilung Ihres Landes überwunden werden kann", sagte Merkel. Es gebe eine Vielzahl von Gründen, warum Deutschland ein ganz eigenes Interesse daran habe, "dass die Verhandlungen vorankommen, und deshalb werde ich Sie auch im weiteren sehr gerne unterstützen", sagte Merkel auch mit Blick auf die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. Sie werde die Türkei in Gesprächen immer wieder darauf hinweisen, dass der Prozess Fortschritte zeigen müsse.
Dank für "rührendes Interesse"
Christofias dankte Merkel und erklärte, Deutschland sei für Zypern ein sehr wichtiger Partner in der EU. Merkel habe ein "rührendes Interesse" an der Zypern-Frage gezeigt, sagte er in der deutschen Übersetzung. Er hoffe auf weiteren Rückhalt, "bis wir endlich befreit werden von der Besatzung."
Land ist seit 1974 geteilt
Zypern ist seit 1974 geteilt. Als Reaktion auf einen Putschversuch von Anhängern einer Union mit Griechenland marschierten damals türkische Truppen ein. Sie stehen bis heute in Nordzypern, das international nicht als Staat anerkannt wird. Zypern ist seit Mai 2004 EU-Mitglied, der Euro wurde 2008 eingeführt.