Aussagen Trumps zur NATO Obama beruhigt die Europäer
Es ist Obamas letzte Reise als US-Präsident nach Europa, und er wird viele Fragen beantworten müssen. Kurz vor der Ankunft in Athen beruhigte er die NATO-Verbündeten: Auch sein Nachfolger stehe zur Allianz. Eine starke NATO sei auch gut für die USA.
So hat sich Präsident Barack Obama die letzte Reise nach Europa wohl nicht vorgestellt. Statt mit den Verbündeten in Europa seine Amtszeit fröhlich ausklingen zu lassen, wollen alle nur über seinen Nachfolger sprechen. Europa ist beunruhigt: Welche von seinen Drohungen wird Donald Trump wahr machen?
"Trump steht zur NATO"
Obama versucht zu beruhigen. Eine Nachricht könne er übermitteln: "Trump steht zur NATO und zu den transatlantischen Beziehungen. Eine starke NATO ist gut für Europa, die USA und die gesamte Welt." Dies habe ihm der künftige Präsident bei seinem ersten Besuch im Weißen Haus versprochen. Wie bei Gesundheitsreform und Abschiebung scheint Trump auch bei der Außenpolitik zurück zu rudern.
Obamas erste Station ist Athen, wo er bereits gelandet ist. Im Anschluss geht es weiter nach Deutschland. Der Besuch bei Angela Merkel ist wohl noch einmal ein Dankeschön, "an die die engste Partnerin, die er in den vergangenen acht Jahren auf der Welt hatte", so Obama.
Ein Vorwurf an Clinton
Seit die Demokraten die Wahl überraschend verloren haben, zeigt der amtierende Präsident Größe. Kein böses Wort kommt mehr über seine Lippen, obwohl er Trump im Wahlkampf die Fähigkeit abgesprochen hatte, das Land zu führen.
"Das Volk hat entschieden, Donald Trump wird der 45. Präsident der Vereinigten Staaten", sagte Obama in Washington. Ein bisschen Schuld daran gibt er auch Hillary Clinton: "Ich habe damals Iowa gewonnen, weil ich 87 Tage im Land unterwegs war, in kleinen Städten auf Messen und in Imbissbuden." Es ist eine Kritik an Clinton, sie sei zu wenig im Land und bei den Leuten unterwegs gewesen.
Sicherheitsprüfung für Trumps Kinder
Doch nun will Obama alles tun, damit der Übergang reibungslos funktioniert. Das habe er auch seinen Mitarbeitern gesagt: "Wir werden dafür sorgen, dass das Auto in gutem Zustand ist, wenn wir die Schlüssel übergeben", versprach er.
Dafür werden nun auf beiden Seiten Übergangteams gebildet. Trump hat auch seine Kinder und seinen Schwiegersohn damit beauftragt, die Regierungsgeschäfte vorzubereiten. Die Familie soll eine Sicherheitsprüfung bekommen. Damit würden auch die Trump-Kinder Zugang zu vertraulichen Informationen bekommen.
Sicherheitsberater warnen vor Russland
Der künftige Präsident Trump hatte inzwischen sein erstes Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin - ein Mann, den Trump nach eigenen Angaben sehr schätzt. Nach Informationen aus Moskau wollen beide in engem Kontakt bleiben und sich bald persönlich treffen.
Doch nicht alle Sicherheitsberater gehen den Schmusekurs mit Putin mit: "Im Sicherheitsteam sind tolle Leute und sie verstehen die Bedrohung, die von Russland ausgeht", sagt der Republikaner Adam Kinzinger. Vielleicht muss Trump auch bei seinem Neustart mit Russland bedenken, was Obama ihm mit auf den Weg gab: "Wahlkampf ist etwas anderes als zu regieren."