"Ocean Viking" Migranten dürfen in Italien an Land
Die italienische Regierung hat dem Rettungsschiff "Ocean Viking" erlaubt, in den Hafen von Lampedusa einzulaufen. An Bord sind mehr als 80 Migranten. Sie sollen auf fünf Länder verteilt werden - darunter Deutschland.
Die Flüchtlinge an Bord des Rettungsschiffs "Ocean Viking" dürfen nach Angaben der Hilfsorganisation SOS Méditerranée in Italien an Land gehen. Die italienischen Behörden hätten dem Schiff die Einfahrt in den Hafen der Mittelmeerinsel Lampedusa erlaubt, teilte die NGO mit, die die "Ocean Viking" zusammen mit der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen betreibt.
Die "Ocean Viking" wird von Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée betrieben.
Nach Angaben des französischen Innenministeriums sollen die 82 Migranten an Bord anschließend auf fünf europäische Länder. Innenminister Christophe Castaner schrieb, für die "Ocean Viking" sei ein europäisches Ad-hoc-Abkommen" zwischen Italien, Frankreich, Deutschland, Portugal und Luxemburg getroffen worden.
Mehr als 80 Migranten an Bord
Die "Ocean Viking" hatte am vergangenen Sonntag zunächst 50 Menschen gerettet. Danach übernahm sie weitere 34 Bootsflüchtlinge, die die Organisation Resqship zuvor aus Seenot von einem Segelschiff gerettet hatte. Nur zwei Menschen, eine hochschwangere Frau und ihr Mann, durften bisher von Bord und wurden nach Malta gebracht.
Erst vor wenigen Tagen wurden 34 Migranten von einem Segelboot gerettet.
UN-Flüchtlingskommissar: "Hoffen auf weiteren Schritt"
UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi begrüßte die jüngste Entwicklung. "Hoffentlich ist dies ein weiterer Schritt hin zu einem dringend benötigten, berechenbaren Ausschiffungsabkommen, das von einer Anzahl europäischer Länder unterstützt wird", schrieb Grandi auf Twitter.
Die im August zerbrochene frühere italienische Regierung aus populistischer Fünf-Sterne-Bewegung und rechter Lega hatte sich durch eine sehr harte Haltung gegen Migranten ausgezeichnet.
Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte zuvor angekündigt, Deutschland werde Italien künftig ein Viertel der Flüchtlinge abnehmen. "Ich habe immer gesagt, unsere Migrationspolitik ist auch human. Wir werden niemanden ertrinken lassen", sagte er der "Süddeutschen Zeitung".