Suche nach verschollener Boeing Wohl wieder keine Wrackteile
Unscharfe Satellitenbilder von Objekten im Meer haben Hoffnung auf eine neue Spur bei der Suche nach der verschollenen Boeing aufkommen lassen. Doch Chinas Luftfahrtbehörde teilte nun mit, es gebe keine Beweise, dass die Objekt zu der Maschine gehörten.
Auch fünf Tage nach dem mysteriösen Verschwinden einer Boeing 777 der Malaysian Airlines gibt es von dem Flieger noch keine Spur. Nicht einmal ein genaues Gebiet, wo die Maschine möglicherweise abgestürzt sein könnte, ist bislang bekannt.
Zwischenzeitlich ließ allerdings ein Bericht der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua Hoffnung aufkommen, es sei doch eine Spur gefunden worden. Sie meldete, auf einer Internetseite der Regierung in Peking seien Satellitenfotos veröffentlicht worden, die womöglich Trümmer des Flugzeugs zeigen. Es handelt sich den Angaben zufolge um Bilder vom Sonntag aus dem Seegebiet vor der Südspitze Vietnams, in der Nähe der vorgesehenen Route der Maschine. Sie zeigten "drei verdächtige schwimmende Objekte". Das größte Stück messe etwa 24 mal 22 Meter, hieß es weiter.
Chinas Luftfahrbehörde: Keine Beweise
Wenige Stunden später reagierte die chinesische Luftfahrtbehörde: Die Trümmer könnten nicht dem vermissten Passagierflugzeug zugeordnet werden. "Es stimmt, dass der Satellit gestartet wurde und etwas Rauch und mutmaßliche Metallteile etwa 37 Kilometer südöstlich von Ho-Chi-Minh-Stadt entdeckt hat", erklärte Behördenleiter Li Jiaxiang. "Aber nach genauerer Untersuchung können wir nicht bestätigen, dass sie zu dem vermissten Flugzeug gehören."
Sollte es sich bei den fotografierten Objekten allerdings doch um Wrackteile der vermissten Maschine handeln, würde das den Ermittlern zumindest einen örtlichen Anhaltspunkt für ihre weiteren Nachforschungen geben. Denn über die Route der Maschine, die am Samstag auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden war, gibt es widersprüchliche Annahmen. Möglicherweise ist das Flugzeug deutlich von seiner Route abgekommen, was die Suche nach Trümmern und letztlich des Flugschreibers massiv erschwert.
Aus Vietnam hieß es, das Gebiet, wo die Objekte fotografiert wurden, sei bereits erfolglos durchsucht worden. Auch eine erneute Suche mit zwei Flugzeugen, die nach dem Bericht über die Fotos extra noch einmal losgeschickt wurden, sei ohne Ergebnis geblieben.
Unmut in Peking
Die Regierung in Peking hatte sich in den vergangenen Tagen mehrfach unzufrieden über das Ausbleiben von konkreten Ergebnissen bei der Suche geäußert. Der größte Teil der 239 Menschen an Bord der Maschine stammt aus China.
Die malaysischen Behörden verteidigten ihr Vorgehen bei der Suche. Verteidigungsminister Hishammuddin Hussein sprach von einem noch nie dagewesenen Fall und einer komplizierten Suchaktion, die mehrere Staaten sowie 43 Schiffe und 39 Flugzeuge auf einem Seegebiet von fast 93.000 Quadratkilometern umfasse. Das entspricht insgesamt ungefähr der Fläche Bayerns und Hessens. Kritik war unter anderem aufgekommen, weil sich die malaysischen Behörden zum Teil widersprochen oder mit ihren Informationen Verwirrung gestiftet hatten.
Für Spekulationen hatte auch gesorgt, dass zwei Passagiere mit falschen Pässen an Bord gegangen waren. Womöglich Terroristen, hieß es daraufhin. Inzwischen geht die internationale Polizeibehörde Interpol jedoch davon aus, dass es sich um Menschenschmuggel gehandelt hat.