Im Osterverkehr Klimaaktivisten blockieren Gotthardtunnel
Zu Beginn des Osterwochenendes ist der Gotthardtunnel in der Schweiz zwischenzeitlich von Klimaaktivisten blockiert worden. Einige Autofahrer reagierten aggressiv. Die Aktion konnte nach etwa einer halben Stunde beendet werden.
Mitten im Osterstau vor dem Nordportal des Gotthardstraßentunnels in der Schweiz haben sich Aktivistinnen und Aktivisten auf der Fahrbahn festgeklebt. Mitglieder der Gruppe "Renovate Switzerland" besetzten den nördlichen Eingang und verlängerten damit den Rückstau vor dem vielgenutzten Autotunnel.
Die Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete, mehrere Demonstranten hätten sich gegen 10.00 Uhr mit ihren Händen auf der Straße am Tunneleingang festgeklebt. Sie sollen zu Fuß über eine Autobahnausfahrt auf die Fahrbahn gelangt sein. Die Polizei sperrte den Tunnel vorübergehend. Einige Autofahrer reagierten aggressiv auf die Störaktion und traten Banner der Gruppe weg.
Nach einer halben Stunde wurde die Aktion von der Polizei beendet.
Nach einer halben Stunde waren die Teilnehmer von der Straße gelöst, wurden vorübergehend festgenommen und angezeigt, wie die Polizei berichtete. Nach Angaben von "Renovate Switzerland" wurden sechs Aktivisten im Alter zwischen 19 und 60 Jahren festgenommen.
Gruppe nahm langen Stau in Kauf
Die Gruppe schrieb im Onlinedienst Twitter: "Untätigkeit angesichts der Klimakatastrophe ist beunruhigender als 15 Kilometer lange Staus." "Renovate Switzerland" fordert von der Schweizer Regierung, den Klimanotstand auszurufen und einen Plan für die Modernisierung der Dämmung aller Gebäude im Land bis 2035 vorzulegen.
Durch die Protestaktion wuchs der Stau vor dem Gotthard-Tunnel laut dem Schweizer Automobilclub Touring Club Schweiz (TCS) auf 19 Kilometer an. Autofahrer mussten demnach mehr als drei Stunden vor dem Tunnel auf die Durchfahrt warten.
Der 1980 eröffnete, 17 Kilometer lange Gotthardtunnel durch die Schweizer Alpen hat nur eine Fahrspur in jede Richtung. An Osterwochenenden und in den Sommerferien gibt es daher regelmäßig Staus vor dem Tunnel, der aus der deutschsprachigen Schweiz in den wärmeren, italienischsprachigen Kanton Tessin führt und auch von vielen Urlaubern für Fahrten nach Italien genutzt wird.