Höchste Alarmbereitschaft Russland startet überraschend Manöver im Pazifik
Inmitten heftiger Spannungen mit dem Westen hat Russlands Pazifikflotte mit überraschenden Kampfübungen begonnen. Dabei wurde die Flotte in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Hauptziel des Manövers sei es, von See kommende Angriffe abwehren zu können.
Vor dem Hintergrund massiver Spannungen mit dem Westen hat Russland bei einer unangekündigten Überprüfung seine gesamte Pazifikflotte in Alarm- und Gefechtsbereitschaft versetzt. Bei einer damit einhergehenden Truppenübung werde die Abwehr einer versuchten Feindlandung auf die südlichen Kurileninseln und die Insel Sachalin trainiert, erklärte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu.
Nach Angaben von Generalstabschef Waleri Gerassimow verläuft das Manöver in drei Etappen. Die erste Etappe ist die Mobilisierung der Truppen, danach sollen das Auslaufen der Schiffe bis hin zu simulierten Kampfhandlungen folgen.
Raketenkreuzer Warjag als Flaggschiff
Flaggschiff der russischen Pazifikflotte ist der Raketenkreuzer Warjag. Daneben sind drei Fregatten und rund 60 kleinere Kriegs- und Landungsschiffe sowie etwa 20 U-Boote, darunter auch Atom-U-Boote, im Dienst. An der Übung sollen auch Teile der Luft- und Raketenstreitkräfte sowie Versorgungseinheiten teilnehmen.
Nach Angaben Schoigus gilt es, die Einheiten besser auf einen möglichen Angriff vorzubereiten. Die ausländischen Militärattachés seien über das Ziel der Übung informiert.
Schoigu gab die Details zum Manöver bekannt.
Streit um südliche Kurilen
Brisant ist das plötzliche Manöver nicht nur wegen der ohnehin angespannten Beziehungen Moskaus zum Westen infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, sondern auch wegen der benannten feindlichen Angriffsziele, unter denen die südlichen Kurilen sind.
Zwischen Russland und seinem Nachbarn Japan gibt es seit Ende des Zweiten Weltkriegs Streit um die vier südlichsten Inseln der Kurilen. Bis heute hat dieser Konflikt die Unterzeichnung eines Friedensvertrags beider Nationen verhindert.