Bombenangriff in der Ostukraine Rebellenführer Sachartschenko getötet
Bei einer Bombenexplosion in Donezk ist der prorussische Separatistenführer Sachartschenko nach Rebellenangaben getötet worden. Russland macht die ukrainische Regierung für den Tod verantwortlich.
Der Anführer der prorussischen Separatisten in Donezk, Alexander Sachartschenko, ist offenbar bei einer Bombenexplosion getötet worden. Das teilten die Behörden der international nicht anerkannten Volksrepublik Donezk mit. Die Nachrichtenagentur der Rebellen meldete, er sei bei einem "Terroranschlag" in einem Café gestorben.
Russland machte die ukrainische Regierung für seinen Tod verantwortlich. Eine Sprecherin des Außenministeriums in Moskau sagte der Nachrichtenagentur RIA zufolge, man habe allen Grund zu glauben, dass Kiew hinter dem Mord an Sachartschenko stecke. Die ukrainische Führung habe sich entschieden, sich an einem blutigen Kampf zu beteiligen und ihr Versprechen gebrochen, eine friedliche Lösung zu suchen.
Der ukrainische Geheimdienst erklärte dagegen, vermutlich sei Sachartschenko in einem Konflikt zwischen "Terroristen und ihren russischen Unterstützern" getötet worden.
Mehrere Personen festgenommen
Der 42-jährige Sachartschenko hatte die sogenannte Volksrepublik seit August 2014 geführt. Die Gebiete Donezk und Luhansk im Kohlerevier Donbass hatten 2014 ihre Abspaltung von der Ukraine erklärt. Russland unterstützt die Separatisten mit einem verdeckten Militäreinsatz. In dem Krieg sind bereits mehr als 10.000 Menschen getötet worden.
Drei weitere Personen seien bei der Explosion verletzt worden, sagte ein Behördensprecher. Unter den Verletzten war demnach der Finanzminister des Gebiets, Alexander Timofejew. Er sei ins Krankenhaus gebracht worden. Der Sprecher sagte, es seien mehrere Personen festgenommen worden - ukrainische Saboteure und Personen, die mit ihnen verbunden seien.
Die Separatistengebiete sind zwar formal eigenständig, werden aber von Moskau versorgt und eng kontrolliert. Zwischen den Separatisten und den ukrainischen Regierungstruppen gilt zwar seit Mittwoch ein Waffenstillstand, der aber schon wieder gebrochen worden ist. Eine mit deutscher Beteiligung ausgehandelte Friedenslösung steckt seit Jahren fest.