Selenskyjs Staatsbesuch in Polen "Keine Grenzen zwischen uns"
Der ukrainische Präsident Selenskyj ist zu seinem Staatsbesuch im Nachbarland Polen eingetroffen. Er dankte seinem polnischen Kollegen für die Hilfe im russischen Angriffskrieg und die Aufnahme von Geflüchteten.
Der Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenksyj in Polen war schon im Vorfeld ungewöhnlich: Im Gegensatz zu den bisherigen Auslandsreisen Selenskyjs wurde dieser im Voraus ohne große Geheimhaltung angekündigt.
Auch dass Olena Selenska, die Ehefrau des Präsidenten, dabei ist, ist etwas besonderes. Das Büro für Außenpolitik des polnischen Präsidenten Andrzej Duda teilte mit, es sei Selenskyjs erster Besuch dieser Art seit Kriegsbeginn.
Wlodomyr Selenskyj mit seiner Frau Olena und Andrzej Duda mit seiner Frau Agata Kornhauser-Duda.
Das Ehepaar wurde mit militärischen Ehren empfangen. Der Aufenthalt ist als Dankbarkeitsgeste an Polen gedacht, das der Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen Russland wichtige Hilfe geleistet hat.
Besonders in den ersten Tagen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hätten die grenznahen Orte in Polen "ihre Türen geöffnet, und es gab keine Grenzen zwischen uns", sagte Selenskyj bei einem Treffen mit seinem polnischen Kollegen Duda in Warschau.
1,6 Millionen Geflüchtete aus der Ukraine in Polen
Das sei der Anfang dafür, dass es in Zukunft keine Grenzen mehr zwischen den Nachbarländern geben werde. "Keinerlei Grenzen in politischer, wirtschaftlicher und - besonders wichtig - in historischer Hinsicht", betonte der 45-Jährige mit Blick auf die schwierige ukrainisch-polnische Vergangenheit.
Selenskyj dankte Duda und den Polen für die gewährte Hilfe "auf dem schwierigen Weg zu unserem Sieg". Ukrainische Flüchtlinge könnten sich dank der Menschen in Polen in ihrem Nachbarland "wie zu Hause fühlen" und seien nicht nur Gäste.
Polen hat nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) etwa 1,6 Millionen Geflüchteten aus dem Nachbarland Schutzstatus gewährt. Das EU- und NATO-Land macht sich außerdem immer wieder für westliche Militärhilfe für die von Russland angegriffene Ukraine stark.
"Weißer Adler" für Selenskyj
Duda verlieh Selenskyj die höchste polnische Auszeichnung, den Orden des Weißen Adlers. Er erhalte den Orden für seine Verdienste um die Vertiefung der polnisch-ukrainischen Beziehungen, seinen Einsatz für die Sicherheit sowie für die Verteidigung der Menschenrechte, sagte Duda in seiner Würdigung.