Corona-Krise in Russland Putin verschiebt Siegesparade
Die traditionelle Siegesparade auf dem Roten Platz in Moskau wird wegen der Corona-Pandemie nicht am 9. Mai stattfinden. Nach langem Zögern entschied das heute der russische Präsident Putin.
Es wäre ein großes Jubiläum gewesen: 75 Jahre Sieg der Sowjetunion über den Hitler-Faschismus, doch auch Russland muss sich der Corona-Pandemie beugen. Präsident Wladimir Putin erklärte heute, dass die traditionelle große Siegesparade auf dem Roten Platz in Moskau verschoben wird. Statt wie jedes Jahr am 9. Mai werde sie an einem anderen Tag stattfinden. Wann, das sagte der Kremlchef nicht.
"Schwere Entscheidung"
Putin sprach von einer schweren Entscheidung: "Das Datum 9. Mai ist uns heilig, aber auch das Leben jedes Menschen ist heilig." Die Risiken durch das Coronavirus erlaubten keine Vorbereitungen der Parade. Der Tag des Sieges werde aber trotzdem in den Familien gefeiert, im Andenken an die Helden.
Das russische Verteidigungsministerium hatte bis zuletzt an dem Termin 9. Mai festgehalten. Allerdings baten zuletzt selbst Veteranenverbände um eine Verschiebung der Feierlichkeiten.
Präsident Putin sprach von einer schwierigen Entscheidung.
Geplant war die größte Parade der Geschichte
Die Parade zur Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges hätte die größte in der Geschichte werden sollen. Politiker aus aller Welt waren eingeladen, so auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Doch Zusagen hatte es bisher wenige gegeben. Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump abgesagt.
Russland nutzt die Siegesparade am 9. Mai jedes Jahr als Demonstration seiner militärischen Stärke. Hunderttausende Moskauer stehen an den Straßen und schauen zu, wie Panzer, Lastwagen und Raketen durch die russische Hauptstadt gefahren werden. Auf dem Roten Platz marschieren Tausende Soldaten an der Ehrentribüne vorbei.
In Russland hat sich die Corona-Lage zuletzt verschärft. In Moskau gelten strenge Ausgangssperren.