Zehntausende demonstrieren Spanier protestieren gegen Sparkurs
Spanien kämpft unverändert mit massiven Problemen und einer hohen Arbeitslosigkeit. Viele im Land machen dafür die Kürzungspolitik der Regierung verantwortlich. Zehntausende demonstrierten gegen diesen Sparkurs und forderten eine Wachstumspolitik.
In mehr als 50 spanischen Städten haben Zehntausende Menschen gegen die Sparpolitik der Regierung demonstriert. Die Proteste, zu denen die Gewerkschaftsverbände UGT und CCOO aufgerufen hatten, standen unter dem Motto. "Stoppt die Kürzungen! Haltet die Politik der Austerität auf!" In der Hauptstadt Madrid zogen mehrere tausend Demonstranten hinter einem großen Transparent mit der Aufschrift "Die Sparpolitik muss enden" durch die Straßen. Sie schwenkten dabei rot-weiße Gewerkschaftsfahnen.
Die Teilnehmer der Kundgebungen verlangten eine Politik für mehr Wachstums und die Schaffung von Arbeitsplätzen. An den Protesten beteiligten sich auch Politiker der Sozialisten und der Vereinten Linken.
Arbeitslosigkeit weiter hoch
Spanien ist die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone. Das Land leidet noch immer unter den Folgen der 2008 geplatzten Immobilienblase. Das damals von der Regierung auf den Weg gebrachte umfangreiche Sparprogramm, mit dem die Schuldenlast verringert und das Vertrauen in den Bankensektor wiederhergestellt werden sollte, verschärfte die Lage für zahllose Menschen im Land drastisch. Zwar verbesserte sich zuletzt die Lage, und das Land entkam Ende vergangenen Jahres nach Einschätzung der Zentralbank der Rezession. Die Arbeitslosigkeit verharrt jedoch weiter auf sehr hohem Niveau bei rund 26 Prozent. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren liegt die Arbeitslosenrate sogar bei mehr als 50 Prozent.
Spaniens konservativer Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte angekündigt, dass er für die zweite Hälfte der Legislaturperiode keine weiteren drastischen Einsparungen oder Steuererhöhungen plane.