Trauerfeier für die Queen Zwei Schweigeminuten und ein Klagelied
Etwa 2000 Gäste aus aller Welt haben in Westminister Abbey die verstorbene Elizabeth II. gewürdigt. König Charles III. zeigte sich dabei sichtlich ergriffen. Die Zeremonie endete mit zwei Schweigeminuten und einem Klagelied.
Das Staatsbegräbnis für die britische Königin Elizabeth II. hat heute mit einem Trauergottesdienst in der Londoner Westminster Abbey begonnen. Dekan David Hoyle leitete die Zeremonie mit rund 2000 Gästen aus aller Welt. Auf dem Sarg der Queen, der mit der königlichen Standarte eingehüllt war, lagen die Königskrone sowie Zepter und Reichsapfel.
Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, würdigte Elizabeth II. als hingebungsvolles Staatsoberhaupt. In seiner Predigt sagte Welby: "In jedem Fall werden die, die dienen, geliebt werden und in Erinnerung bleiben, wenn die, die sich an Macht und Privilegien klammern, vergessen sind." Den Grund für die große Anteilnahme sah er in ihrer Art, auf Menschen zuzugehen. "Sie war fröhlich, für so viele da und hat eine Vielzahl von Leben berührt", so Welby weiter. Der Erzbischof erinnerte auch an die viel beachtete Rede der Queen an die Nation während der Corona-Pandemie. Elizabeth II. hatte ihren Untertanen damals Mut zugesprochen und gesagt: "Wir werden uns wiedersehen."
König Charles III. sichtlich gerührt
Der Sohn der Queen, König Charles III., zeigte sich während der Zeremonie sichtlich gerührt. Als zum Abschluss die Nationalhymne "God save the king" ertönte, schienen sich die Augen des Monarchen, der nicht mitsang, mit Tränen zu füllen. Schon während des Trauerzugs zur Westminster Abbey, als Charles und andere Royals dem Sarg der Queen folgten, hatte der König ergriffen gewirkt.
Außer den Mitgliedern der britischen Königsfamilie und Vertretern anderer Königshäuser nahmen zahlreiche Staats- und Regierungschefs wie US-Präsident Joe Biden an der Trauerfeier teil. Deutschland wurde durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vertreten. Die neue britische Premierministerin Liz Truss zählte ebenso zu den Gästen wie ihre noch lebenden Amtsvorgänger. Auch einige verdiente Bürger wurden zur Trauerfeier in der Westminster Abbey eingeladen.
Beisetzung auf Schloss Windsor
Zum Abschluss des Gottesdienstes gab es zwei Schweigeminuten. Damit die rund 2000 Gäste der Zeremonie Elizabeth II. in Stille gedenken konnten, wurde der Flugverkehr in London eine halbe Stunde lang ausgesetzt. Nach den Schweigeminuten sangen die Trauergäste die britische Nationalhymne, die nach dem Tod der Queen nicht mehr "God Save the Queen", sondern "God Save the King" heißt. Zum Ende spielte ein Dudelsack-Spieler ein Klagelied.
Nun wird der Sarg mit den sterblichen Überresten der Queen in einer feierlichen Prozession bis zum Triumphbogen Wellington Arch gezogen, von wo aus er mit dem Leichenwagen zum 35 Kilometer entfernten Schloss Windsor gebracht wird. Dort findet nach einem Gottesdienst mit 800 Gästen am Abend die Beisetzung im Kreis der königlichen Familie statt.
Elizabeth II. war am 8. September im Alter von 96 Jahren - und nach 70 Jahren auf dem britischen Thron - gestorben. Mit ihrem Tod endete eine Ära, das Ereignis löste weltweit Trauer und Anteilnahme aus. Das Staatsbegräbnis für die Queen ist das erste in Großbritannien seit dem Tod des früheren Premierministers Winston Churchill im Jahr 1965. Die Trauerfeierlichkeiten für die Königin finden unter massiven Sicherheitsvorkehrungen statt.