Präsidentenporträts enthüllt Die Obamas kehren ins Weiße Haus zurück
Der ehemalige Präsident Barack Obama und die frühere First Lady Michelle Obama ziehen wieder ins Weiße Haus - und zwar dauerhaft. Allerdings nur auf der Leinwand, so wie es die Tradition der Präsidentenporträts ist.
Jubel der geladenen Gäste, als Barack und Michelle Obama zusammen mit Joe und Jill Biden in den East Room des Weißen Hauses einzogen. Mehrere Fernsehsender übertrugen live - die Enthüllung von Präsidenten-Porträts hat Tradition in den USA. Und diese beiden Präsidenten kennen sich besonders gut. Biden war Obamas Vizepräsident, das Ganze wirkte von außen wie ein nostalgisches Familientreffen.
"Barack und Michelle, willkommen zu Hause", sagte Biden, der von den Obamas als einen der wichtigsten Präsidenten und eine der wichtigsten First Ladies in der Geschichte der USA sprach. "Ihr habt Millionen von Menschen Hoffnung gemacht, die sehr lange benachteiligt waren", so der amtierende Staatschef.
Gestochen scharf - bis auf das letzte graue Haar
Dann zogen die Obamas große blaue Stoffbahnen von ihren Porträtgemälden, die bis dahin streng geheim gehalten worden waren. Der Künstler Robert McCurdy hat Barack Obama im dunklen Anzug vor grellweißem Hintergrund gemalt, auf den ersten Blick wirkt das Ölgemälde wie ein gestochen scharfes Foto. Der Künstler hat derart fotorealistisch auch schon den Dalai Lama oder Nelson Mandela porträtiert.
"Man sieht, er hat sich geweigert, irgendeines meiner grauen Haare zu verstecken. Er hat auch meine Bitte ignoriert, meine Ohren kleiner zu malen", scherzte Obama - und beschrieb, dann wieder ernst, das Amt des Präsidenten als Staffellauf:
Es gibt Nächte, in denen wir wach liegen und uns fragen, ob diese oder jene Entscheidung die richtige war. Man tut sein Bestes. Und am Ende gibt man den Staffelstab, den man anfangs übernommen hat, an jemand anderen weiter.
Die Porträts stammen von Robert McCurdy, der Barack Obama auf Leinwand bannte, und von Sharon Sprung, die die frühere First Lady malte.
Ein Name wird verschwiegen
Eine Anspielung auch auf Obamas Nachfolger, Donald Trump, dessen Name kein einziges Mal direkt erwähnt wurde bei den live übertragenen Reden. Trump hatte den Obamas einen Empfang im Weißen Haus zur Enthüllung ihrer Porträts verweigert. Darauf spielte auch Michelle Obama an. Ihr farbstarkes Porträt, gemalt von Sharon Sprung, zeigt die Ex-First Lady im schulterfreien hellblauen Kleid auf einem roten Sofa. "Traditionen wie diese sind wichtig", so Michelle: "Nicht nur für die Amtsträger, sondern für alle Menschen in diesem Land, die an der Demokratie teilhaben."
Wann die Porträts von Donald und Melania Trump ins Weiße Haus einziehen und bei Führungen auch aus der Nähe zu sehen sind, ist bisher unklar. Bekannt ist nur so viel: Die Trumps haben ihr Gemälde in Auftrag gegeben.