Aussetzung von Inspektionen US-Sorgen um Atomabkommen mit Russland
Im Jahr 2010 hatten sich die USA und Russland geeinigt, die Zahl der Atomsprengköpfe zu beschränken. Doch infolge des Ukraine-Krieges liegen die Inspektionen auf Eis. Washington sieht nun das ganze Abkommen gefährdet.
Die USA haben Russland eine Nichteinhaltung des Atomwaffenkontrollvertrags "New START" vorgeworfen. In einer Erklärung des US-Außenministeriums hieß es, Moskau lasse die im Vertrag vereinbarten Inspektionen auf seinem Staatsgebiet nicht zu. Dies stelle die amerikanisch-russischen Kontrollvereinbarung infrage.
Die Regierung in Washington sei aber weiter dazu bereit, mit Russland an einer vollen Umsetzung des Vertrags zu arbeiten. Eine russische Stellungnahme liegt noch nicht vor.
"Feindseligkeit der USA"
Der im Jahr 2010 geschlossene "New START"-Vertrag ist die einzige noch bestehende atomare Abrüstungsvereinbarung zwischen den USA und Russland. Sie verpflichtet beide Länder dazu, ihre atomaren Sprengköpfe jeweils auf maximal 1550 Stück zu reduzieren.
Im vergangenen November sagte Russland inmitten des Ukraine-Kriegs geplante Rüstungskontrollgespräche mit den USA ab. Das russische Außenministerium begründete die Entscheidung mit einer "Feindseligkeit" der USA.
Gegenseitige Vorwürfe
Bereits im August hatte Moskau angekündigt, es werde die US-Inspektionen seiner Militärstandorte im Rahmen von "New START" aussetzen. Die russische Regierung warf den USA vor, russische Inspekteure zu behindern, was die Regierung in Washington zurückweist.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Beziehungen zwischen Washington und Moskau auf einen neuen Tiefpunkt sinken lassen.