Vorfall in Alabama Vier Tote nach Schüssen auf Geburtstagsfeier
In der amerikanischen Kleinstadt Dadeville sind vier Menschen durch Schüsse getötet worden. Die Tat ereignete sich offenbar im Zusammenhang mit der Geburtstagsfeier von Jugendlichen.
Bei Schüssen während einer Geburtstagsparty im US-Bundesstaat Alabama sind mindestens vier Menschen getötet worden. Außerdem habe es in Dadeville 28 Verletzte gegeben, teilte die örtliche Polizei bei einer Pressekonferenz mit. Angabe zum Alter der Opfer oder dem Hintergrund des Vorfalls machte die Polizei nicht.
Auch ob ein Tatverdächtiger festgenommen wurde, blieb unklar. "Es war mit einer Geburtstagsfeier verbunden", sagte Jeremy Burkett von der Polizei lediglich. Ermittler riefen die Bevölkerung auf, sich mit Hinweisen über die Hintergründe an die Polizei zu wenden. Dadeville hat etwa 3200 Einwohnerinnen und Einwohner und liegt 92 Kilometer nordöstlich von Alabamas Hauptstadt Montgomery.
Gouverneurin: "Gewalttaten haben keinen Platz in unserem Staat"
Die Gouverneurin von Alabama, die Republikanerin Kay Ivey, drückte den Menschen in Dadeville im Kurzbotschaftendienst Twitter ihr Beileid aus. Gewaltverbrechen hätten "keinen Platz" in Alabama, die Regierung des Bundesstaats sei in engem Kontakt mit den Strafverfolgungsbehörden.
Der Fernsehsender WRBL-TV berichtete, die Schüsse seien in einem Tanzstudio abgefeuert worden. Der DJ Keenan Cooper sagte dem Sender WBMA-TV, die Party sei kurz unterbrochen worden, als Gäste gehört hätten, dass jemand eine Waffe bei sich habe. Daraufhin seien Personen mit Waffen aufgefordert worden, die Party zu verlassen. Doch sei niemand gegangen. Kurz darauf seien Schüsse abgefeuert worden. Einige Gäste hätten sich unter einem Tisch verkrochen, an dem er gestanden habe, andere seien hinausgerannt.
Pastor Ben Hayes, der die Polizei und das Footballteam der örtlichen Oberschule betreut, sagte, die meisten Opfer seien Jugendliche, die zur Geburtstagsfeier einer 16-Jährigen gekommen seien. Er habe viele von ihnen gekannt. Einer der Getöteten habe zu seinen besten Sportlern gehört. "Dadeville ist eine kleine Stadt und das wird jeden in dieser Gegend berühren", sagte Hayes.
Biden: "Was ist aus unserem Land geworden?"
Auch US-Präsident Joe Biden wurde nach Angaben des Weißen Hauses über die tödlichen Schüsse von Dadeville informiert. Die Regierung sei mit örtlichen Behördenvertretern und der Polizei in Kontakt getreten, um Hilfe anzubieten. Biden zeigte sich in einer Erklärung bestürzt. "Was ist aus unserem Land geworden, wenn Kinder nicht ohne Angst zu einer Geburtstagsparty gehen können? Wenn Eltern sich jedes Mal Sorgen machen müssen, wenn ihre Kinder zur Schule, ins Kino oder in den Park gehen?", fragte er.
Erneut rief Biden den Kongress auf, Gesetze auf den Weg zu bringen, die eine sichere Lagerung von Waffen sowie Hintergrundüberprüfungen bei sämtlichen Waffenkäufen vorschrieben und dem Schutz vor Haftung für Waffenhersteller ein Ende bereiteten. Auch ein gesetzliches Verbot von Sturmgewehren und Magazinen mit hoher Kapazität müsse es geben, mahnte Biden.
Waffen sind die führenden Killer von Kindern in Amerika, und die Zahlen steigen - nicht sinken. Das ist unerhört und inakzeptabel.
Weitere Tat in Louisville
Im nördlich von Alabama gelegenen Bundesstaat Kentucky ereignete sich am Samstagabend ebenfalls eine tödliche Schusswaffen-Attacke. In der größten Stadt Louisville seien Schüsse in eine Menschenmenge abgefeuert worden, teilte die Polizei am Samstagabend auf einer Pressekonferenz mit. Mindestens zwei Menschen seien tödlich getroffen worden. Mindestens vier Menschen seien mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, einer von ihnen befinde sich in einem kritischen Zustand. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.
In den USA kommen auf 330 Millionen Einwohner Schätzungen zufolge knapp 400 Millionen Schusswaffen. Fast täglich gibt es Berichte über Tote und Verletzte durch Schusswaffen.