US-Wahl 2024

Handschlag auf einer Wahlkampfveranstaltung in Arizona im August: Robert F. Kennedy Jr. und Donald Trump

Künftiger US-Präsident Wer in Trumps Team eine Rolle spielen wird

Stand: 24.11.2024 13:36 Uhr

Impfgegner, Tech-Milliardär, TV-Moderator: Bei den Republikanern geht es darum, ein neues Team um Trump zusammenzustellen. Es werden wohl einige alte Bekannte zurückkehren. Ein Überblick.

Scott Bessent

Ein Hedgefonds-Manager soll nächster US-Finanzminister werden und damit eine Schlüsselposition in der zweiten Regierung von Donald Trump übernehmen. Scott Bessent wird unter anderem einen Weg finden müssen, Wahlkampf-Versprechen des designierten US-Präsidenten wie Steuersenkungen und neue Importzölle umzusetzen. Zugleich wird seine Politik Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben.

Bessent ist Chef der Key Square Group und kommt ursprünglich aus dem Bundesstaat South Carolina, wo er mit seinem Ehemann und ihren zwei Kindern auch heute überwiegend lebt. Er ging auf die Eliteuniversität Yale und arbeitete für den Soros Fund Management des US-Milliardärs George Soros. Der Investor hat sich für eine Steuerreform und Deregulierung ausgesprochen, um Wachstum zu fördern. In einem Meinungsbeitrag für das "Wall Street Journal" erklärte er, dies sei notwendig, um "den amerikanischen Wachstumsmotor wieder anzukurbeln" und die Preise unter Kontrolle zu halten. Er will die Vorherrschaft der USA im Energiebereich wiederherstellen und das Haushaltsdefizit in Angriff nehmen. Der Hedgefonds-Manager war in der Vergangenheit bereits als wirtschaftlicher Berater für Trump tätig. 

Scott Bessent

Scott Bessent

Pam Bondi

Pam Bondi steht nicht im Verdacht, an Sexpartys mit Minderjährigen teilgenommen und Drogen konsumiert zu haben. Das unterscheidet sie von Matt Gaetz, der vor ihr vom designierten US-Präsidenten Donald Trump für das Amt des Justizministers nominiert worden war. Gaetz hatte angesichts einer anhaltenden Debatte um seine Person und die gegen ihn erhobenen Vorwürfe schließlich auf die Kandidatur für den Posten verzichtet.

Daraufhin nominierte Trump Bondi, die für sich ins Feld führen kann, zwei Amtsperioden lang als Floridas Erste Generalstaatsanwältin gedient zu haben und also vom Fach ist. In Florida stellte sie ein Betrugsverfahren gegen Trump wegen der "Trump University" ein, nachdem sie zunächst Untersuchungen in dem Fall angekündigt hatte. Kritiker brachten das in Zusammenhang mit einer Spende von Trump, die dieser nach der Ankündigung veranlasst hatte. Bondi wies die Vermutung zurück.

Später war sie Teil des Anwaltteams, das Trump während der ersten Versuche, ihn des Amtes zu entheben, vertrat. Nach der Präsidentschaftswahl 2020 unterstützte sie Trumps Lüge vom Wahlbetrug und behauptete, dass die Wahl in mehreren Bundesstaaten manipuliert worden sei.

In den vergangenen Monaten kritisierte sie bei TV-Auftritten die Verfahren gegen Trump und behauptete, er werde aus politischen Motiven von den ermittelnden Staatsanwälten verfolgt. Das alles sind Äußerungen nach Trumps Geschmack.

Trump hielt schon in seiner ersten Amtszeit wenig von der Unabhängigkeit des Justizministers - davon können die früheren Amtsinhaber Jeff Sessions und William Barr ein Lied singen. Auf Bondis Loyalität kann sich Trump einstweilen verlassen. Das Justizministerium werde unter ihr nicht länger als "Waffe" gegen ihn und andere Republikaner eingesetzt werden, kündigte Trump an.

Die US-Republikanerin Pam Bondi

Pam Bondi

Karoline Leavitt

Karoline Leavitt wird eines der prägenden Gesichter der neuen Administration sein - auf einem heiklen Posten: Trump nominierte sie für den Posten der Pressesprecherin des Weißen Hauses.

Dafür bringt Leavitt Erfahrung mit, obwohl sie mit 27 Jahren die bislang jüngsten Stimme der Regierung sein wird. Leavitt war schon in der ersten Präsidentschaft Mitglied in Trumps Team - als stellvertretende Pressesprecherin. Dort erwarb sie sich einen Ruf als leidenschaftliche und kompromisslose Verteidigerin Trumps - dafür jedenfalls loben sie Trumps Berater.

Diese Eigenschaften wird Leavitt brauchen - in Trumps erster Amtszeit verschliss Trump insgesamt vier Sprecher. Die Pressekonferenzen, wenn sie denn stattfanden, waren häufig geprägt von großen Spannungen zwischen einem Teil des Pressekorps und Trumps Sprecherteam beziehungsweise dem Präsidenten selbst, der Kritiker immer wieder "Fake News" vorwarf.

Karoline Leavitt spricht im Mai zu Journalisten am Rande von Trumps Strafprozess in Manhattan.

Karoline Leavitt

Howard Lutnick

Nächster Handelsminister soll Howard Lutnick werden, einer der wichtigsten Unterstützer Trumps an der Wall Street. Er führt die New Yorker Finanzfirma Cantor Fitzgerald und ist aktuell Co-Chef des Teams, das die Amtsübernahme Trumps im Weißen Haus am 20. Januar vorbereitet.

Lutnik ist seit Jahren ein erklärter Unterstützer Trumps und sammelte schon 2020 Spenden für die Wahlkampagne des damaligen Präsidenten. Im Wahlkampf 2024 stellte er sich hinter die Forderung nach höheren Zöllen - im Gegensatz zu vielen anderen Wirtschaftsexperten, die vor den Folgen für die US-amerikanische Wirtschaft warnen.

Mangelnde Kenntnisse der Wirtschaft kann man dem 63-Jährigen allerdings nicht vorhalten. Er führt die New Yorker Finanzfirma Cantor Fitzgerald und gilt als Milliardär. Seit Monaten bereitet er als Co-Chef des Übergangteams die Machtübernahme in Washington vor. Für sich selber soll er dabei ursprünglich das Amt des Finanzministers vorgesehen haben, berichteten US-Medien. Am Ende wurde es der Posten des Handelsministers.

Howard Lutnick

Howard Lutnick

Linda McMahon

Handelsministerin soll nach Medienberichten die Wunschposition von Linda McMahon gewesen sein, die für Trumps Wahlkampf verantwortlich war und nun mit Lutnik zusammen das Übergangsteam leitet. Trump nominierte die 76-Jährige dagegen für das Amt der Bildungsministerin.

Dass dieses Amt überhaupt besetzt wird, kommt einer Überraschung gleich, denn Trump hatte im Wahlkampf davon gesprochen, das Ministerium abzuschaffen. Von der Idee kam er offenbar ab - wählte dann aber mit McMahon eine Weggefährtin, die in der Bildungspolitik über keinerlei Erfahrung verfügt.

Einen Namen hatte sich McMahon dafür in der Sport- und Unterhaltungsbranche gemacht. Gemeinsam mit Ehemann Vince McMahon machte sie die Wrestling-Liga WWE groß. Zeitweise war sie auch Chefin der WWE, ging dann aber 2009 in die Politik. Inder ersten Trump-Administration leitete sie zwei Jahre eine Behörde für kleine Unternehmen, bevor sie 2019 aus der Regierung ausschied, um für Trump Wahlkampf zu machen.

Linda McMahon

Linda McMahon

Sean Duffy

Der künftige Verkehrsminister Sean Duffy ist nach Pete Hegseth der zweite Moderator von Trumps Lieblings-TV-Sender Fox, der ins Kabinett berufen wird. Seit 2023 führte er für Fox Business durch eine Vorabendsendung.

Duffy kennt allerdings das politische Geschäft in Washington, da er von 2011 bis 2019 dem Repräsentantenhaus als einer der Abgeordneten für Wisconsin angehörte. Seinen Verzicht auf eine weitere Kandidatur begründete er 2019 mit der Krankheit eines seiner Kinder.

Der studierte Jurist erlangte erstmals überregionale Bekanntheit durch seine Teilnahme an Reality-Shows Ende der 1990er-Jahre. Danach war er als Sportmoderator tätig, bevor er mehrere Jahre zum Attorney General in Wisconsin gewählt wurde, eine Art Generalstaatsanwalt.

Duffy solle als Verkehrsminister die Infrastruktur des Landes erhalten und "ein goldenes Zeitalter des Reisens" einleiten, schrieb Trump in seiner Nominierung. Und er erwähnte lobend die Ehefrau Duffys. Die arbeitet auch als Moderatorin für Fox.

Sean Duffy spricht während einer Ausschusssitzung.

Sean Duffy

Chris Wright

Der Fracking-Unternehmer und Klimawandel-Skeptiker Chris Wright wurde für den Posten des Energieministers nominiert. Der Chef des Unternehmens Liberty Energy solle Bürokratie abbauen, um Investitionen in fossile Brennstoffe anzukurbeln, erklärte Trump. "Als Energieminister wird Chris eine wichtige Führungsrolle übernehmen, Innovationen vorantreiben, Bürokratie abbauen und ein neues 'Goldenes Zeitalter des amerikanischen Wohlstands und des Weltfriedens' einläuten."

Trump bezeichnete Wright als "einen der Pioniere, die dabei geholfen haben, die amerikanische Schieferrevolution in Gang zu setzen", die zur Energieunabhängigkeit der USA beigetragen habe.

Der künftige US-Energieminister hatte vor einem Jahr in dem Onlinenetzwerk LinkedIn erklärt, dass es keine "keine Klimakrise" gebe - obwohl führende Wissenschaftler weltweit übereinstimmend zu anderen Ergebnisse kommen. "Es gibt keine saubere oder schmutzige Energie, alle Energiequellen haben sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Welt", fügte er hinzu.

Chris Wright

Doug Burgum

Der republikanische Gouverneur des Bundesstaates North Dakota, Doug Burgum, soll Innenminister im Kabinett von Donald Trump werden. Das kündigte der künftige US-Präsident auf einer Gala mit Anhängern und Prominenten auf seinem Mar-a-Lago-Anwesen in Florida an. Burgum kandidierte von Juni bis Dezember 2023 selbst für das Präsidentenamt, gab aber auf, nachdem seine Kandidatur keinen Anklang gefunden hatte.

Der Gouverneur ist 67 Jahre alt und hat einen Master-Abschluss in Betriebswirtschaft von der Stanford Universität. Er leitete das Unternehmen Great Plains Software, das Microsoft im Jahr 2001 für 1,1 Milliarden Dollar aufkaufte. In North Dakota, das stark von Landwirtschaft und Öl geprägt ist, setzte Burgum sich für Steuersenkungen, den Abbau von Regulierungen und eine datenbasierte Regierungsführung ein.

Er legte zwischen 2021 und 2023 häufiger ein Veto gegen Gesetzesentwürfe seiner Partei ein, die die Rechte der LGBTQ-Community einschränken sollten. Im Jahr 2023 unterzeichnete er allerdings mehrere Gesetze, die Kritikern zufolge gegen Transgender-Personen gerichtet waren. Als Gouverneur setzte er sich auch für die Bereitstellung von Mitteln zur Behandlung von Suchtkranken ein.

Doug Burgum

Doug Burgum

Robert F. Kennedy Jr.

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Impfskeptiker Robert F. Kennedy Jr. für den Posten des Gesundheitsministers nominiert. "Die Sicherheit und Gesundheit aller Amerikaner ist die wichtigste Aufgabe jeder Regierung", erklärte Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. Der 70-jährige Kennedy werde das Gesundheitsministerium leiten, das die US-Bürger vor schädlichen Chemikalien, Schadstoffen, Pestiziden und schädlichen Pharmaprodukten schützen solle. Viel zu lange seien die US-Bürger "vom industriellen Lebensmittelkomplex und den Arzneimittelherstellern" bedrängt worden, "die Täuschung, Fehlinformation und Desinformation betrieben haben, wenn es um die öffentliche Gesundheit ging", erklärte der künftige Präsident weiter. Belege für seine Behauptungen nannte Trump nicht.

Kennedy ist der Neffe des 1963 ermordeten US-Präsidenten John  F. Kennedy und der Sohn des fünf Jahre später ermordeten Senators Robert F. Kennedy. Im Präsidentschaftswahlkampf war er zunächst als unabhängiger Kandidat angetreten. Im August erklärte der als Exzentriker geltende Politiker, dass er den Republikaner Trump unterstütze. Kennedy machte in der Vergangenheit unter anderem durch seine Ablehnung von Impfungen von sich reden. Während der Corona-Pandemie verbreitete er Verschwörungstheorien über die in den USA entwickelten Covid-19-Impfstoffe.

Robert F. Kennedy Jr.

Robert F. Kennedy Jr.

Mehmet Oz

Schon die Berufung von Kennedy hatte nicht nur unter Gesundheitsexperten für Entsetzen gesorgt. Die Nominierung von Mehmet Oz setzte dem noch einen drauf. Oz soll nach Trumps Willen Chef der Gesundheitssysteme Medicare und Medicaid werden und damit für die Versorgung Dutzender Millionen Amerikaner zuständig sein.

Anders als Kennedy ist Oz vom Fach - er ist Herzchirurg und war unter anderem Professor an der renomierten Columbia University. Dann aber wechselte er - ins Fernsehen. Als Gastgeber der täglichen "Dr. Oz Show" erreichte Oz mehr als zehn Jahre lang ein Millionenpublikum.

In seiner Sendung verbreitete er aber höchst umstrittene Thesen zu Alternativmedizin und paranormalen Fähigkeiten. Während der Corona-Pandemie kritisierte er die Maskenpflicht und empfahl er ungeprüfte Behandlungsmethoden wie den Einsatz des Malaria-Medikaments Hydroxychloroquin. Nach Medienberichten besaß er zu der Zeit Anteile an Unternehmen, die das Mittel herstellten oder vertrieben.

Bei Trump fand er damit Gehör - im Mai 2020 erklärte er, er habe einige sehr gute Dinge über das Mittel gehört und nehme es selbst ein. Die US-Lebensmittel- und Arzneibehörde warnte zur selben Zeit vor der unkontrollierten Einnahme gegen Covid-19; das Medikament erhöhe die Gefahr lebensgefährlicher Herzrhythmusstörungen.

Nun soll Oz das laut Trump "kaputte US-Gesundheitssystem" auf Vordermann bringen.

Mehmet Oz

Mehmet Oz

Pete Hegseth

Der designierte US-Präsident Donald Trump will den Fox-News-Moderator Pete Hegseth zum Verteidigungsminister machen. "Mit Pete an der Spitze sind Amerikas Feinde gewarnt - unser Militär wird wieder großartig sein, und Amerika wird niemals klein beigeben", sagte Trump in einer Erklärung.

Hegseth diente als Soldat im Irak, in Afghanistan und in Guantanamo Bay und kandidierte 2012 erfolglos für den Senat in Minnesota, bevor er zum Sender Fox News wechselte. "Niemand kämpft härter für die Truppen, und Pete wird ein mutiger und patriotischer Verfechter unserer Politik 'Frieden durch Stärke' sein", sagte Trump.

Pete Hegseth interviewt Donald Trump im Jahr 2017 im Weißen Haus in Washington (USA)

Der Fox-News-Moderator Pete Hegseth soll unter Trump Verteidigungsminister werden. Bevor er bei dem ultrakonservativen Sender anfing, diente Hegseth im US-Militär, unter anderem im Irak und in Afghanistan.

Marco Rubio

Trump hat den Senator Marco Rubio für das Amt des Außenministers nominiert. Der 53-jährige Republikaner aus Florida werde ein "Fürsprecher für unsere Nation" und "ein wahrer Freund für unsere Verbündeten" sein, erklärte Trump in einer Erklärung.

Der in Florida geborene Sohn kubanischer Einwanderer ist für seine harte Haltung gegenüber China und dem Iran bekannt. Nach dem Amtsantritt Trumps im Januar wird er der erste lateinamerikanische Spitzendiplomat der USA.

In einem Interview mit dem Fernsehsender CNN erklärte er, er würde im Fall seiner Ernennung einer der wesentlichen Architekten der America-First-Außenpolitik werden.

Seine Nominierung ist eine bemerkenswerte Wende in seiner Beziehung zu Trump: Noch 2016 wetteiferte Rubio mit Trump um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner und nannte ihn einen Hochstapler und "die vulgärste Person, die jemals die Präsidentschaft anstrebte". 

Senator Marco Rubio spricht zu Reportern in Washington, D.C.

Der Senator Floridas; Marco Rubio, will einer der Architekten der America-First-Außenpolitik werden. 2016 noch lästerte er öffentlich über Donald Trump.

John Ratcliffe

Der frühere US-Geheimdienstkoordinator John Ratcliffe soll künftig Chef des Auslandsgeheimdienstes CIA werden. Ratcliffe werde "ein furchtloser Kämpfer für die verfassungsgemäßen Rechte aller Amerikaner sein und gleichzeitig ein Höchstmaß an nationaler Sicherheit und Frieden durch Stärke gewährleisten", erklärte Trump.

Ratcliffe ist ein ehemaliger republikanischer Kongressabgeordneter aus Texas. Er war in den letzten Monaten von Trumps erster Amtszeit als Director of National Intelligence (DNI) der Geheimdienstkoordinator der USA und leitete die Geheimdienste während der Corona-Pandemie.

Die Demokraten warfen Ratcliffe unter anderem vor, seine Position für politische Zwecke zu missbrauchen. Vor seiner Ernennung gab es außerdem parteiübergreifend Zweifel an seiner fachlichen Qualifikation für den Posten.

John Ratcliffe

John Ratcliffe soll unter Trump CIA-Chef werden. Er ist ein ehemaliger republikanischer Kongressabgeordneter aus Texas und war in den letzten Monaten von Trumps erster Amtszeit Geheimdienstkoordinator.

Mike Huckabee

Trump will Mike Huckabee, Ex-Gouverneur von Arkansas, zum neuen Botschafter in Israel berufen. Huckabee sei über viele Jahre ein großartiger Staatsdiener, Gouverneur und Glaubensführer gewesen, hieß es in einer Erklärung Trumps. "Er liebt Israel und das Volk von Israel, und das Volk von Israel liebt ihn gleichermaßen. Mike wird unermüdlich daran arbeiten, Frieden im Nahen Osten herbeizuführen."

Huckabee gilt als eiserner Unterstützer Israels. Der frühere Baptistenpastor leitet seit Jahren Gruppenreisen nach Israel, die er häufig auf konservativen Nachrichtenwebseiten bewirbt. Seine Tochter Sarah Huckabee Sanders war in Trumps erster Amtszeit von 2017 bis 2019 Pressesprecherin im Weißen Haus, inzwischen ist sie Gouverneurin von Arkansas.

Mike Huckabee (links) neben Donald Trump (29.10.2024)

Mike Huckabee, Ex-Gouverneur von Arkansas, soll US-Botschafter in Israel werden. Der frühere Baptistenpastor leitet seit Jahren Gruppenreisen nach Israel.

Kristi Noem

Die Gouverneurin des Bundesstaates South Dakota, Kristi Noem, soll den Heimatschutz leiten. Auf dem Posten wäre sie unter anderem für Einwanderungs- und Grenzbehörden zuständig.

Noem war zuvor auch als mögliche Vize-Kandidatin von Trump gehandelt worden. Doch nach negativen Schlagzeilen aufgrund ihrer Memoiren war laut Medienberichten die Idee vom Tisch.

Die 52-Jährige hatte geschrieben, dass sie ihre 14 Monate alte Hündin Cricket eigenhändig erschossen habe, weil diese sich nicht für die Jagd ausbilden ließ. Noem argumentierte später, ihr Vorgehen zeige, dass sie nicht vor harten Entscheidungen zurückschrecke.

Noem gilt als strikt konservativ. Die Republikanerin leistet derzeit ihre zweite Amtszeit als Gouverneurin des Bundesstaats South Dakota ab. Bei den Zwischenwahlen 2022 wurde sie mit großem Vorsprung im Amt bestätigt. Landesweit bekannt wurde Noem während der Corona-Pandemie, als sie eine Maskenpflicht ablehnte.

Kristi Noem

Kristin Noem war zuvor als mögliche Vize-Kandidatin von Trump gehandelt worden. Landesweit wurde sie bekannt, als sie während der Corona-Pandemie eine Maskenpflicht ablehnte.

Mike Waltz

Der republikanische Abgeordnete Mike Waltz soll laut Medienberichten nationaler Sicherheitsberater werden. Waltz ist als Verfechter eines harten Kurses gegenüber China bekannt und forderte ein Umdenken bei der US-Unterstützung der Ukraine im russischen Angriffskrieg.

Waltz, ein Mitglied des US-Repräsentantenhauses aus Florida, ist seit Jahren ein Unterstützer des designierten Präsidenten. Im vergangenen Jahr schrieb er in einem Meinungsbeitrag bei Fox News mit Blick auf die republikanische Mehrheit im Abgeordnetenhaus: "Die Ära der Blankoschecks für die Ukraine vom Kongress ist vorbei." Europäische Länder müssten einen noch größeren Beitrag leisten, argumentierte er.

Der republikanische Politiker Mike Waltz

Mike Waltz gilt als außenpolitischer Hardliner. Er sagt: "Die Ära der Blankoschecks für die Ukraine vom Kongress ist vorbei."

Elon Musk

Im Wahlkampf unterstützte er Donald Trump mit besonders viel Verve - und besonders viel Geld: Tech-Milliardär Elon Musk verschenkte über rund zwei Wochen täglich eine Million Dollar an Trump-Anhänger. Dazu kamen weitere Spenden.

Der künftige US-Präsident wird sich mit einem beratendem Posten bei Musk revanchieren. Er soll die Regierungsausgaben kürzen. Er werde gemeinsam mit dem früheren republikanischen Präsidentschaftsbewerber Vivek Ramaswamy die Führung einer speziell dafür geschaffenen Behörde übernehmen und mit der Regierung zusammenarbeiten, teilte das Team des designierten US-Präsidenten mit.

Dabei könnte es zu Interessenkonflikten kommen, weil Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX Auftragnehmer der US-Regierung ist und sein Autobauer Tesla von den Entscheidungen der US-Regulierungsbehörden abhängig ist. Zugleich steht Tesla im Fokus mehrerer Untersuchungen.

Elon Musk

Milliardär Musk steht fest an der Seite Trumps, dafür wird er mit einem Posten belohnt.

Tulsi Gabbard

Trump will die ehemalige demokratische Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard zur Direktorin der nationalen Geheimdienste ernennen. "Ich weiß, dass Tulsi den furchtlosen Geist, der ihre glanzvolle Karriere geprägt hat, in unsere Geheimdienstgemeinschaft einbringen wird, um unsere verfassungsmäßigen Rechte zu verteidigen und den Frieden durch Stärke zu sichern", sagte Trump in einer Erklärung.

Die aus Amerikanisch-Samoa stammende Gabbard war von 2013 bis 2021 Hawaiis Vertreterin im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten. Sie war die erste Hindu im Kongress der Vereinigten Staaten und als Militärangehörige der Hawaii National Guard eine der ersten Frauen im Kongress, die sich im Kampfeinsatz befunden haben.

Noch im Wahlkampf 2016 unterstützte sie bei den Demokraten Bernie Sanders in seiner Kandidatur gegen Hillary Clinton. 2020 bewarb sich Gabbard dann selbst um die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei. Zwei Jahre nach ihrer gescheiterten Kampagne verließ Gabbard die Demokraten.

Sie begründete das unter anderem damit, dass die Demokraten von "elitären Kriegstreibern" und "woken Ideologen" geleitet würden. Seitdem machte sie vor allem mit Auftritten beim rechten Sender Fox News Schlagzeilen. Zwischenzeitlich wurde ihr Name genannt, als darüber spekuliert wurde, wen Donald Trump zu seinem "running mate" ernennen würde.

Tulsi Gabbard

Tulsi Gabbard spricht während einer Wahlkampfveranstaltung Donald Trumps am Flughafen Lancaster.

Tom Homan

Während Trumps erster Amtszeit war Tom Homan bereits anderthalb Jahre Direktor der Einwanderungs- und Zollbehörde ICE. In dieser Funktion sorgte er dafür, dass Tausende Kinder von illegal eingereisten Migranten an der Grenze von ihren Eltern getrennt wurden.

In Trumps zweiter Amtszeit ist er als Heimatschutzminister im Gespräch. Er gilt als Schlüsselfigur für Trumps radikale Abschiebungspläne, immer wieder trat er auf Wahlkampfveranstaltungen des Republikaners auf.

Tom Homan

Tom Homan vertritt einen harten Kurs in der Migrationspolitik. Er wird als Heimatschutzminister gehandelt.

Lee Zeldin

Der ehemalige Kongressabgeordnete Lee Zeldin soll an die Spitze der Umweltbehörde EPA berufen werden. Der Zuschlag für Zeldin, der von 2015 bis 2023 für die Republikaner im Repräsentantenhaus saß, gilt als eher überraschend.

Bei öffentlichen Auftritten sprach Zeldin vor allem über Fragen der nationalen Sicherheit, das US-Verhältnis zu Israel, Migration und Kriminalität. Als Umweltexperte gilt er nicht. In seiner Zeit im Kongress war er nicht in Ausschüssen, die sich mit Umweltpolitik befassten.

Lee Zeldin

Zeldin war zwischen 2015 und 2023 Abgeordneter im Repräsentantenhaus

Susie Wiles

Trumps Wahlkampfmanagerin Susie Wiles wird Stabschefin im Weißen Haus. Erstmals bekommt damit eine Frau diesen Top-Job. Das Amt kontrolliert den Zugang zum Präsidenten. Es ist damit eine der Schlüsselpositionen für jede Regierung.

Wiles zählt seit Jahren zum inneren Zirkel von Trump. Die 67-Jährige ist eine republikanische Strategin aus Florida, die bereits 1980 für Ronald Reagan Wahlkampf machte. 2016 und 2020 leitete sie Trumps Wahlkampf in Florida.

Ihr wird ein großer Anteil am Erfolg der diesjährigen Wahlkampagne zugeschrieben. Dabei mied Wiles das Rampenlicht weitgehend.

Bei seiner Siegesrede in der Wahlnacht holte Trump Wiles mit auf die Bühne und sagte: "Wir nennen sie 'ice maiden'" (auf Deutsch etwa 'Eisprinzessin'). Seine Entscheidung, sie zur Stabschefin zu machen, begründete er damit, dass sie zäh, klug und innovativ sei.

Susie Wiles

Erfolgreiche Wahlkampfstrategin, künftig Stabschefin im Weißen Haus: Susie Wiles.

Stephen Miller

Ihr Stellvertreter wird Stephen Miller. In Trumps erster Amtszeit war er ein ranghoher Berater und spielte eine zentrale Rolle bei vielen politischen Entscheidungen. Das galt auch für den Beschluss, zur Abschreckung von Migranten tausende Kinder von ihren Eltern zu trennen. Der 39-Jährige gilt als Hardliner in Sachen Migration.

Schon im Wahlkampf hatte er für Schlagzeilen gesorgt und die größte Abschiebeaktion in der US-Geschichte angekündigt.

Stephen Miller

Migrations-Hardliner und künftig Vize-Stabschef für Politik: Stephen Miller

Elise Stefanik

Bei den Vereinten Nationen wird sie künftig für die Trump-Regierung sprechen: Elise Stefanik. Die bisherige Abgeordnete des Repräsentantenhauses soll UN-Botschafterin der USA werden.

"Elise ist eine unglaublich starke, zähe und kluge Kämpferin für Amerika", sagte Trump zu seiner Entscheidung. Geboren und aufgewachsen bei New York, absolvierte sie ein Studium in Harvard und arbeitete im Weißen Haus unter dem damaligen Präsidenten George W. Bush im Büro des Stabschefs.

Im Jahr 2014 wurde sie mit 30 Jahren in den Kongress gewählt. Sie galt zunächst als gemäßigt, profilierte sich dann als wichtige Verbündete Trumps. Stefanik verteidigte Trump energisch in beiden Amtsenthebungsverfahren und wetterte gegen seine strafrechtlichen Anklagen.

Elise Stefanik

Elise Stefanik wird UN-Botschafterin in New York

Brooke Rollins

Die Juristin Brooke Rollins soll sich in Trumps künftigem Kabinett als Landwirtschaftsministerim auch um Lebensmittelsicherheit, die Wälder des Landes und das Lebensmittelhilfe-Programm mit rund 40 Millionen Empfängern kümmern.

Trumps frühere innenpolitische Beraterin hat das America First Policy Institute gegründet, das sich der Förderung von Trumps Agenda widmet. Mehrere von Trumps Kandidaten für Kabinettsposten haben enge Verbindungen zu der Organisation. Trump lobte Rollins' "Engagement für die Unterstützung des amerikanischen Landwirts, die Verteidigung der Selbstversorgung mit Lebensmitteln und die Wiederherstellung der von der Landwirtschaft abhängigen amerikanischen Kleinstädte".

Mit der Nominierung der Landwirtschaftsministerin hat Trump nun alle wichtigen Posten seiner künftigen Regierung besetzt. Offen sind noch einige Positionen auf niedrigerer Ebene, wie der Leiter der Small Business Administration und die Abteilung für Wissenschaft und Technologie.

Brooke Rollins

Brooke Rollins wird neue US-amerikanische Landwirtschaftsministerin.

Sebastian Hesse, ARD Washington, tagesschau, 14.11.2024 15:48 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 08. November 2024 um 18:00 Uhr.