Proteste in Venezuela 37 Tote seit Mitte Februar
Seit Wochen gibt es in Venezuela immer wieder Protestkundgebungen gegen die Regierung. Die fürchtet einen Putsch und geht ihrerseits rigoros gegen ihre Gegner vor. Die Behörden zogen jetzt eine traurige Bilanz: 37 Menschen sind seit Mitte Februar ums Leben gekommen.
Bei den Protesten gegen die Regierung in Venezuela sind nach einer jüngsten Bilanz der Behörden seit dem 12. Februar landesweit 37 Menschen ums Leben gekommen. Darunter seien acht Polizisten und Soldaten, teilte Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Díaz mit. Die Zahl der Verletzten bezifferte sie mit 559.
Opposition fordert Freilassung von Politiker
Die Regierung des linken Präsidenten Nicolás Maduro macht die Opposition für die Gewalt verantwortlich und spricht von einem Umsturzversuch. Oppositionsführer Henrique Capriles warf der Regierung dagegen in einem Interview des mexikanischen Senders Televisa vor, die Proteste zu kriminalisieren. Er forderte die unverzügliche Freilassung des Oppositionspolitikers Leopoldo López, der sich vor gut vier Wochen freiwillig gestellt hatte und seitdem im Gefängnis sitzt. López habe sich keines Vergehens schuldig gemacht, und seine Festnahme sei ungerechtfertigt.
Auch zwei oppositionelle Bürgermeister sitzen in Haft. Sie wurden in Schnellverfahren zu Haftstrafen von zehn beziehungsweise zwölf Monaten verurteilt. Venezuelas linke Regierung geht aus Furcht vor einem Staatsstreich rigoros gegen ihre Gegner vor. Das trifft neben Politikern auch ranghohe Militärs. Anfang der Woche waren drei Luftwaffengeneräle unter dem Vorwurf der Verschwörung und Beteiligung an Putschplänen festgenommen worden.
Unterdessen bot der Vatikan seine Rolle als Vermittler an. Allerdings müsse noch geprüft werden, welche Optionen es dafür gebe, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi. So müsse der Heilige Stuhl zunächst sehen, ob eine Vermittlung das "gewünschte Ergebnis" bringen könne.