Südeuropa Brände in Griechenland und auf Teneriffa
In Teilen Südeuropas wüten weiter Waldbrände: In Griechenland wurde ein Dorf in der Nähe des brennenden Dadia-Nationalparks evakuiert. Auch auf der Ferieninsel Lesbos brennt es weiter. In Spanien bereitet auf Teneriffa ein Feuer Sorgen.
Der gewaltige Brand im Dadia-Nationalpark im Nordosten Griechenlands wütet unkontrolliert weiter. In der Nacht wurde das Dorf Dadia evakuiert, am Morgen waren Militär und Forstarbeiter im Einsatz, um Schneisen in die Pinienwälder zu schlagen und dadurch die weitere Ausbreitung der Flammen zu verhindern. Auch die Löscharbeiten am Boden und in der Luft wurden fortgesetzt. 320 Feuerwehrleute waren mit 68 Löschzügen im Einsatz. Landesweit sollen dem Zivilschutz zufolge aktuell so gut wie alle verfügbaren Löschhubschrauber und -flugzeuge im Einsatz sein.
Feuer wütet weiter auf Lesbos
Ebenfalls unkontrolliert blieb ein großer Brand auf der Südseite der Ferieninsel Lesbos, wo bereits am Vortag eine Ortschaft evakuiert worden war. Zwei Hotels und mehr als 90 Häuser wurden in dem Küstenort Vatera evakuiert, wie die Polizei mitteilte. Insgesamt seien dort 450 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Zuvor hatte die Küstenwache mitgeteilt, sie habe den Strand evakuiert. Mindestens zwei Häuser in Vatera wurden nach Informationen des staatlichen TV-Senders ERT bei dem Brand zerstört.
Mittlerweile wurde auf Lesbos wegen des Feuers ein weiteres Dorf evakuiert. Am Mittag wurden die Bewohner des Dorfes Vrisa auf der Südseite der Insel aufgerufen, die Ortschaft zu verlassen. Mehrere Häuser und Autos fielen bereits den Flammen zum Opfer. Die Rauchentwicklung war so stark, dass sie vom Weltall aus zu sehen war. Das teilte das europäische Erdbeobachtungssystem Copernicus auf Twitter mit und postete ein entsprechendes Satellitenbild.
Mehr als 140 Brände binnen 24 Stunden
Binnen 24 Stunden wurden in ganz Griechenland 141 Brände registriert, wie die Feuerwehr mitteilte. Unter anderem brannte ein Umspannwerk der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft in der Nähe der Stadt Larisa in Thessalien. Die Behörden schätzen die Brandgefahr weiterhin als hoch ein. Meteorologen kündigten für die kommenden Tage bis Anfang August hohe Temperaturen von bis zu 40 Grad und Trockenheit an.
Feuer auf Teneriffa
In Spanien bereitet derzeit ein Feuer auf Teneriffa Sorgen. Auf der bei Touristen beliebten Kanaren-Insel hätten die Flammen bereits mehr als 2150 Hektar zerstört, sagte Regionalpräsident Ángel Víctor Torres am späten Abend. 585 Bewohner von La Guancha und von vier weiteren Gemeinden im Norden der Insel seien in Sicherheit gebracht worden. Zahlreiche ausländische Wandertouristen seien am nahe gelegenen Nationalpark Teide vor den Flammen gewarnt worden.
Regionalpräsident: "So schnell wie möglich löschen"
Bei der Bekämpfung der Flammen hätten die rund 150 Einsatzkräfte zuletzt auch dank höherer Luftfeuchtigkeit und schwächerer Winde große Fortschritte gemacht. Der für heute und Montag angekündigte Temperaturanstieg auf bis zu 38 Grad mache aber Sorge. "Wir müssen das Feuer daher so schnell wie möglich löschen", sagte Torres.
Alle Waldbrände in Spanien waren inzwischen gelöscht oder weitgehend unter Kontrolle - bis auf den Brand auf Teneriffa und zwei Feuer, die am Samstag in Yunquera nordöstlich von Madrid sowie in Olmeda del Rey südöstlich der Hauptstadt ausgebrochen waren und von insgesamt 235 Einsatzkräften bekämpft werden.
Seit Monaten Dürre und Hitze in Spanien
Im Zusammenspiel mit einer seit Monaten anhaltenden Dürre und starken Winden hatte die Hitze nach Angaben des Wetterdienstes Aemet den Ausbruch und die Ausbreitung vieler Brände begünstigt. 2022 ist für Spanien bereits das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. In den ersten knapp sieben Monaten des Jahres zerstörten die Flammen rund 200.000 Hektar.
Ein Waldbrand im Südwesten Frankreichs eingedämmt
Waldbrände wüten auch in Frankreich weiter: Allerdings konnte die Feuerwehr im Südwesten des Landes einen Brand nach elf Tagen unter Kontrolle bringen. Das Feuer sei nun eingedämmt, teilten die örtlichen Behörden am Samstag mit. Tausende Einwohner der Gemeinde La Teste-de-Buch, die in den vergangenen Tagen in Sicherheit gebracht worden waren, können demnach in ihre Häuser zurückkehren. Mit Blick auf einen weiteren Großbrand in der Region konnte die Feuerwehr hingegen noch keine Entwarnung geben. Das Feuer in der Gemeinde Landiras weite sich zwar nicht mehr aus, teilte die Präfektur des Départements Gironde mit. Es gebe aber noch rund 30 aktive Brandherde, und es bestehe die Gefahr, dass das Feuer wieder aufflamme.