Ergebnis der EU-Umfrage Mehrheit will Zeitumstellung abschaffen
Bei der EU-Umfrage zur Zeitumstellung haben sich mehr als 80 Prozent der Teilnehmer für eine Abschaffung ausgesprochen. Alles deutet nun darauf hin, dass die EU-Kommission dem Votum folgen wird.
Das Interesse war riesig, das Ergebnis eindeutig: Bei der EU-Umfrage zur Zeitumstellung haben sich mehr als 80 Prozent der Teilnehmer gegen die Zeitumstellung ausgesprochen. Von dieser Deutlichkeit war selbst NRW-Innenminister Herbert Reul gestern Abend bei einem Besuch in Brüssel überrascht.
Insider des EU-Parlamentes bestätigten gegenüber dem ARD-Studio Brüssel, dass eine überwältigende Mehrheit für eine ganzjährige Sommerzeit plädierte. Alles deutet nun daraufhin, dass das Team rund um EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker dem klaren Votum folgt und sich ebenfalls gegen die Zeitumstellung ausspricht - und somit für eine Änderung der entsprechenden EU-Verordnung. Die Kommissionsumfrage war mit 4,6 Millionen Teilnehmern die erfolgreichste in der EU-Geschichte. Bislang hatten sich höchstens 500.000 EU-Bürger an Online-Befragungen der Kommission beteiligt.
Vorlage soll am Donnerstag präsentiert werden
Die EU-Kommissarin Violetta Bulc will laut EU-Insidern bereits am Donnerstag eine entsprechende Vorlage präsentieren. Zwar kommen zwei Drittel der Teilnehmer der Online-Befragung aus Deutschland, das mindere aber nicht den Wert der Umfrage betonte ein EU-Parlamentarier gegenüber dem ARD-Studio Brüssel. Denn immerhin stammen 1,6 Millionen Teilnehmer auch aus anderen EU-Staaten.
Nicht einmischen will sich die EU-Kommission in die Entscheidung, ob in Zukunft dauerhaft die Zeit des Winter- oder des Sommerhalbjahrs gelten soll. Dies sollen die Nationalstaaten für sich entscheiden - auch um den Preis, dass Nachbarländer in Zukunft zu unterschiedlichen Zeitzonen gehören könnten, wie dies bereits jetzt in Portugal, Spanien, Finnland und Schweden der Fall ist - und in Großbritannien gehen die Uhren ohnehin anders als in der Mehrheit der EU-Mitgliedsländer. Insgesamt gibt es in der EU drei Zeitzonen.