FFP3-Maske
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Maßnahmen gegen Corona Vom Mundschutz bis zur FFP3-Maske

Stand: 02.04.2020 14:12 Uhr

Kliniken klagen über einen Mangel an Schutzkleidung, gleichzeitig wird häufiger gefordert, Bürger sollten beim Einkaufen Masken tragen. Wie passt das zusammen? Es geht um verschiedene Arten von Masken.

Von Patrick Gensing, ARD-aktuell

Die Debatten über fehlende Schutzkleidung für Kliniken und mögliche Maskenpflicht für Menschen beim Einkaufen sind teilweise verwirrend, denn zwar ist stets von Masken die Rede, doch gibt es erhebliche Unterschiede. Die Spannbreite reicht von zertifzierten Spezialmasken bis hin zu einfachen, auch selbst gefertigten Stoffmasken.

Bei allen handelt es sich aber um sogenannte Halbmasken, die nicht das gesamte Gesicht verdecken, wie es beispielsweise bei Gasmasken der Fall ist.

Selbstgefertigter Mund-Nasen-Schutz (MNS)

Zum Herstellen eines Mund-Nasen-Schutzes gibt es im Netz bereits zahlreiche Anleitungen. Sie können aus Stoff genäht werden, Vlies wird besonders empfohlen. Klar ist: Ein solcher MNS bietet dem Träger keinen Schutz vor einer Infektion durch Viren.

Atemschutzmasken mit Eulen, Dinosauriern, Lamas und Affen

Atemschutzmasken mit Eulen, Dinosauriern, Lamas und Affen: Mit fröhlich bedrucktem Mundschutz versuchen kleine Firmen einen Beitrag zu leisten. Solche Masken schützen die jeweiligen Träger aber nicht vor Viren.

Aber einfache Stoffmasken können Tröpfchen auffangen, beispielsweise beim Sprechen, Husten oder Niesen, und so andere vor einer Infektion schützen. Daher meinen einige Experten, es sei durchaus sinnvoll, wenn viele Menschen solche Masken oder Tücher tragen. Zudem könnten solche Masken einen selbst erinnern, sich nicht unterwegs mit den Händen ins Gesicht zu fassen. Selbstgefertigte Stoffmasken für die Allgemeinheit könnten außerdem helfen, einen Mangel an professioneller Schutzausstattung im medizinischen Bereich zu vermeiden.

Inzwischen schreibt auch das Robert-Koch-Institut (RKI) auf seiner Website, ein Mund-Nasen-Schutz oder eine andere Textilbarriere bei Personen mit akuten Atemwegsinfektionen, die in die Öffentlichkeit müssen, könne zum Schutz anderer Menschen sinnvoll sein. Gewarnt wird jedoch davor, sich mit Maske in falscher Sicherheit zu wiegen: Andere Maßnahmen wie gründliches Händewaschen und Abstandhalten dürften nicht vernachlässigt werden. Zudem warnen Experten, man könne sich beim Auf- und Absetzen des MNS selbst infizieren.

Mundschutz-Masken werden beim Bekleidungshersteller Trigema in einem Produktionssaal hergestellt.

Mundschutz-Masken werden beim Bekleidungshersteller Trigema in einem Produktionssaal hergestellt. Sie sind allerdings nicht zertifiziert.

Professionell gefertigter MNS

Neben dem ganz einfachen Mund-Nasen-Schutz gibt es professionelle MNS, die nun von verschiedenen Herstellern massenhaft produziert werden sollen. Wegen der Knappheit bei Schutzmasken schrieb das RKI, dass "bei der allgemeinen Behandlung und Pflege von Erkrankten mit unspezifischen akuten respiratorischen Infektionen" in dieser ausgerufenen Notfallsituation ein MNS als Hygienemaßnahme für ausreichend gehalten werde, "sofern sowohl die erkrankte als auch die behandelnde bzw. pflegende Person" einen solchen Schutz tragen.

Als MNS definiert das RKI einen "mehrlagigen, dichtanliegenden Mund-Nasen-Schutz" - eine Anforderung, die ein selbstgenähter Gesichtsschutz kaum erfüllen dürfte. Doch auch professionell gefertigte MNS-Halbmasken schützen den Träger nicht vor Viren, können aber Tröpfchen des jeweiligen Trägers auffangen.

Zertifizierte Masken mit Schutzfunktion

Für pflegerische Tätigkeiten oder andere Situationen, in denen Menschen engen Kontakt zu Influenza- oder Covid-19-Verdachtsfällen haben, wird ein einfacher Gesichtsschutz eigentlich als ungeeignet eingestuft. Dafür gibt es Masken mit der Schutzstufe FFP-2, die bestimmte Anforderungen zum Filtern von Partikeln erfüllen müssen. Sie sind beispielsweise wichtig für den Einsatz in Krankenhäusern, damit sich das Personal nicht infiziert. Geregelt sind die Anforderungen an solche Masken in der europäischen Norm 149; FFP steht für "filtering facepiece".

FFP2-Masken sollen nur einmal verwendet werden. Wegen der akuten Knappheit empfiehlt das RKI aber, die Masken möglicherweise erneut zu benutzen. Allerdings müssen dafür eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden.

FFP-3-Masken haben die höchste Schutzstufe und sollen auch vor krebserregenden oder radioaktiven Partikeln schützen. Weil der Filter sehr dicht ist, fällt das Atmen mit diesen Masken schwer. Sie können darum nur für kurze Zeit getragen werden.