EU-Bericht zur Wasserqualität Fast ungetrübter Badespaß in Deutschland
Deutschlands Badegewässer sind sauber: Das ist das Ergebnis einer EU-Studie zur Qualität des Badewassers an Küsten, Seen und Flussufern. Nur an rund einem Prozent der Strände gab es etwas auszusetzen. Auch aus anderen EU-Staaten gab es fast nur positive Nachrichten.
Gute Nachricht für den Sommerurlaub am Wasser: Deutschlands Küstengewässer, Seen und Flussufern sind nach Angaben der Europäischen Umweltagentur fast überall sauber. Im Vergleich der 27 EU-Länder landet Deutschland auf Platz acht.
Nur an fünf der 373 getesteten deutschen Nord- und Ostseestrände (1,3 Prozent) hatten die Kontrolleure etwas auszusetzen. Im vergangenen Jahr waren es noch 5,7 Prozent gewesen. Insbesondere die geprüften Strände in Nord- und Ostfriesland glänzten fast durchweg mit guten oder sehr guten Noten. Von den 1890 Badestellen an deutschen Flüssen und Seen erreichten 20 nicht den EU-Standard - im Gegensatz zu 67 Plätzen im Jahr 2007.
Viele gute Nachrichten aus anderen EU-Staaten
Auch europaweit habe sich die Wasserqualität weiter verbessert, sagte EU-Umweltkommissar Stavros Dimas bei der Vorstellung des jährlichen EU- Badegewässerberichts in Brüssel. Spitzenqualität vermelden die Tester vor allem von der Mittelmeerküste. Insgesamt waren die Badegewässer in Zypern und Griechenland am saubersten. Zwar stamme die Untersuchung von insgesamt 21.400 Stränden in Europa aus der Saison 2008, doch zeige sie einen verlässlichen Trend auch für dieses Jahr auf, heißt es in dem Bericht.
Der Atlantik ist besonders in Frankreich sauber und erreicht in Spanien vielerorts Spitzenwerte. Top-Qualität vermeldeten die Tester auch von der rumänischen Schwarzmeerküste. Dagegen fanden die Kontrolleure in Irland vergleichsweise häufig Mängel.
Suche nach Bakterien und giftigen Stoffen
Die EU-Kontrolleure beurteilten die Qualität des Wassers anhand der in den Proben gefundenen Bakterien, Mineralölrückstände, Reinigungsmitteln und giftigen Stoffen wie Phenol. Weitere Untersuchungen können vorgenommen werden, um eventuell vorhandene Salmonellen zu finden. "Ich freue mich zu sehen, dass sich die Wasserqualität insgesamt überall in der Union verbessert", sagte Dimas. Es gebe aber noch keinen Grund, sich entspannt zurückzulehnen. Die Qualität müsse erhalten und kontinuierlich verbessert werden. Die vorgeschriebene Mindestqualität erreichten EU-weit 96 Prozent der Badegewässer an Küsten und 92 Prozent der Binnenbadegewässer.
Insgesamt hat sich der Umweltagentur zufolge seit 1990 die Qualität der europäischen Gewässer massiv verbessert. Hielten damals noch 80 Prozent der Badeplätze an den Küsten die Minimum-Standards ein, so stieg der Anteil auf 96 Prozent im vergangenen Jahr. Bei Binnengewässern erfüllte 1990 nur gut jedes zweite die Mindestvorgaben, 2008 waren es 92 Prozent.