Teilnahmerekord für 2022 Integrationskurse beliebt wie noch nie
Eine halbe Million Menschen haben 2022 an BAMF-Integrationskursen teilgenommen - so viele wie noch nie und doppelt so viele wie im Jahr davor. Vor allem viele Ukrainerinnen strömten in die Veranstaltungen.
In Deutschland haben im vergangenen Jahr so viele Menschen wie nie zuvor Kurse für Zuwanderinnen und Zuwanderer begonnen - vor allem zum Spracherwerb und um die Kenntnisse über das Land zu verbessern. Mehr als 500.000 Menschen hätten an solchen Kursen teilgenommen, sagte der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Hans-Eckhard Sommer, der Nachrichtenagentur dpa. Die Zahl bedeute eine Verdoppelung im Vergleich zu 2021.
Allein bei den Integrationskursen sei die Zahl der Teilnehmer auf 340.000 gewachsen, sagte Sommer. Da seien drei Mal so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie im Vorjahr. Grund seien vor allem die Ukraine-Flüchtlinge: Von den etwa eine Million eingereisten Ukrainerinnen und Ukrainern hätten 200.000 an den Integrationskursen teilgenommen - vor allem Frauen.
Insgesamt nehme aber "eine bunte Mischung von Menschen aus beinahe allen Ländern der Erde" an den Kursen teil, erklärte das BAMF. Darunter seien nicht nur Geflüchtete, sondern zum Beispiel auch viele EU-Bürger. Das Niveau der Vorbildung sei in den Herkunftsländern unterschiedlich. In der Ukraine sei es beispielsweise vergleichsweise hoch.
Ab dem Sommer fit für den Arbeitsmarkt
Da es im vergangenen Jahr einen besonders großen Zuwachs bei den Integrationskursen gegeben habe, erwarte man für 2023 "darauf aufbauend eine deutliche Steigerung bei den Berufssprachkursen". Sommer geht davon aus, dass ab dem kommenden Sommer viele Absolventinnen und Absolventen für den deutschen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen werden.
Angesichts der "weiter hohen Nachfrage nach Kursplätzen" seien bereits Zulassungsverfahren vereinfacht und der Einstieg für neue Lehrkräfte erleichtert worden, erklärte die Behörde. Die Zahl der Lehrkräfte sei im vorigen Jahr um 40 Prozent auf 17.500 gestiegen. Sommer sprach von einem "rasante Kapazitätsausbau", der "ein eindrucksvoller Beweis für die große Flexibilität unseres Systems" sei. Dem BAMF stünden für die Förderung der Spracherwerbsprogramme jährlich rund eine Milliarde Euro zur Verfügung.