DeutschlandTrend im ARD-Morgenmagazin Große Mehrheit für Nein
Nein heißt Nein - die große Mehrheit der Deutschen sagt Ja zur Verschärfung des Sexualstrafrechts, wie sie die Große Koalition nun plant. Der Zuspruch zur Politik von Schwarz-Rot sinkt unterdessen auf einen neuen Tiefstand. Außerdem im MoMa-DeutschlandTrend: ein klarer EM-Favorit.
Die große Mehrheit der Deutschen begrüßt eine Verschärfung des Sexualstrafrechts. Den Plänen der Bundesregierung zufolge soll ein eindeutiges "Nein" des Opfers bei einer Vergewaltigung für eine Bestrafung des Täters ausreichen. Entsprechend äußerten sich 86 Prozent der Befragten im DeutschlandTrend von Infratest dimap für das ARD-Morgenmagazin. Bei den Frauen begrüßten 90 Prozent die Änderung, bei den befragten Männern sind es 82 Prozent. Zehn Prozent aller Befragten finden die bisherige Gesetzeslage ausreichend.
Bisher kann eine Vergewaltigung nur dann strafrechtlich verfolgt werden, wenn sich das Opfer körperlich zur Wehr setzt. Die Koalitionsfraktionen aus Union und SPD verständigten sich nach langem Ringen auf eine Verschärfung des Vergewaltigungsparagraphen nach dem Grundsatz "Nein heißt Nein". Das Opfer soll sich demnach nicht mehr grundsätzlich wehren müssen. Wird ein deutliches verbales oder körperliches Nein nicht beachtet, liegt dem neuen Entwurf zufolge künftig eine Vergewaltigung vor.
Rekordtief für Regierungskoalition
Der Zuspruch zur Regierungskoalition sinkt unterdessen auf einen neuen Tiefstand. In der aktuellen Sonntagsfrage verliert die Union einen Prozentpunkt und kommt auf 31 Prozent. 21 Prozent der Befragten würden die SPD wählen, für die Sozialdemokraten ging es also nicht weiter runter - aber auch nicht hoch. Das macht insgesamt 52 Prozent für Schwarz-Rot - ein Rekordtief.
Die Grünen und die FDP gewinnen jeweils einen Prozentpunkt und kommen auf 14 beziehungsweise sieben Prozent. Die AfD verliert einen Prozentpunkt und kommt auf 14 Prozent. Sie verzeichnet damit erstmals seit Februar einen Rückgang in der Wählergunst. Die Linkspartei bleibt bei neun Prozent.
Klarer EM-Favorit
In Sachen Fußball-Europameisterschaft glauben 59 Prozent, dass Deutschland Turniersieger wird. Sieben Prozent erwarten, dass Gastgeber Frankreich den EM-Pokal holen wird. An einen spanischen Titelgewinn glauben sechs Prozent der Bundesbürger. Vier Prozent rechnen damit, dass Italien Europameister wird. Allen anderen Mannschaften wird kaum oder gar keine Chance auf den Titelgewinn eingeräumt.
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung ab 18 Jahren
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl / Dual Frame (Festnetz- und Mobilfunkstichprobe)
Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)
Fallzahl: 1.000 Befragte
Erhebungszeitraum: 13. bis 15. Juni
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent