ARD-Blitzumfrage zur US-Wahl Starke Vorbehalte gegen Trump
In Deutschland überwiegt die Skepsis gegenüber dem neuen US-Präsidenten Trump. Laut einer ARD-Blitzumfrage halten ihn nur 20 Prozent der Befragten für vertrauenswürdig. 76 Prozent rechnen nicht mit einer positiven Entwicklung der USA unter seiner Führung.
Was denken die Deutschen über das Ergebnis der US-Wahl? Mit einer Blitzumfrage ist die ARD dieser Frage nachgegangen.
Ginge es nach den Deutschen, würde nicht Donald Trump, sondern Hillary Clinton ins Weiße Haus einziehen. Denn auf die Frage, ob man Trump vertrauen kann, antworteten 66 Prozent mit "Nein". Nur 20 Prozent der Befragten halten ihn für vertrauenswürdig. Doch wie entwickelt sich das Land unter der Führung des Multimillionärs? Der Aussage, dass sich die USA unter Trump positiv entwickeln, stimmen nur 17 Prozent der Befragten zu. 76 Prozent stimmen eher nicht zu. Außerdem rechnen 82 Prozent der Deutschen damit, dass er die Gesellschaft in den USA weiter spalten wird.
Wie groß die Vorbehalte gegen den neuen US-Präsidenten sind, zeigt sich an einem weiteren Umfrageergebnis: 64 Prozent der Deutschen glauben, dass Trump Frieden und Sicherheit in der Welt gefährdet. Nur 31 Prozent stimmen dieser Aussage eher nicht zu.
Schlechte Beziehungen zwischen Berlin und Washington erwartet
Welche Folgen hat die Wahl von Trump zum nächsten US-Präsidenten? Diese Frage beschäftigt fast alle Regierungen weltweit. Zu unklar sind die Ankündigungen aus dem Wahlkampf, setzte er doch meist auf markige Sprüche. Wie wirkt sich das auf das deutsch-amerikanische Verhältnis aus? Von den 1004 telefonisch Befragten gehen lediglich fünf Prozent davon aus, dass sich die Beziehungen verbessern. 57 Prozent rechnen mit schlechteren Beziehungen zwischen Berlin und Washington.
Noch pessimistischer sehen die Befragten die Perspektive für das Verhältnis zwischen den USA und der EU. Hier rechnen 66 Prozent damit, dass sich das Verhältnis eher verschlechtert. 25 Prozent der Befragten rechnen mit keinen größeren Veränderungen.
Im Wahlkampf hatte Trump bereits angekündigt, dass er das US-Engagement im Ausland verringern will. Dabei ging es vor allem um den Beitrag zur NATO. 69 Prozent der Befragten der ARD-Blitzumfrage rechnen mit einem geringeren internationalen Engagement der USA unter Trump.
Washington-Moskau? Das passt
Schon im Wahlkampf hatte sich angedeutet, dass der russische Präsident Wladimir Putin und Trump eine gemeinsame Ebene haben könnten. Entsprechend rechnen auch 48 Prozent der Deutschen damit, dass sich das Verhältnis zwischen den USA und Russland eher verbessert. Von eher schlechteren Beziehungen gehen nur 20 Prozent aus.
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/ Dual Frame
Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
Fallzahl: 1004 Befragte
Erhebungszeitraum: 09. November 2016
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
Durchführendes Institut: Infratest dimap
* bei einem Anteilswert von fünf Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent