ARD-DeutschlandTrend Mehrheit will Weihnachtsbesuche einschränken
Viele Bundesbürger wollen an den Weihnachtsfeiertagen von Besuchen bei der Verwandtschaft absehen. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland - das zeigt der ARD-DeutschlandTrend.
Knapp drei Viertel der Deutschen (73 Prozent) planen, Kontakte zu ihrer Familie und Besuche an den Weihnachtsfeiertagen zumindest etwas einzuschränken. Grund sind die weiter hohen Infektionszahlen in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt der DeutschlandTrend im ARD-Morgenmagazin.
28 Prozent der Befragten möchten Verwandtschaftsbesuche weniger stark, weitere 28 Prozent stark und 17 Prozent sehr stark einschränken. Knapp ein Viertel (23 Prozent) plant wegen der Corona-Bedingungen derzeit keine Kontaktreduzierung über Weihnachten.
Während in Westdeutschland 78 Prozent eine Beschränkung der Kontakte planen, sind es in Ostdeutschland 58 Prozent.
Merz trotz Verlusten im Vorteil
Mitte Januar 2021 soll ein CDU-Parteitag darüber abstimmen, ob Friedrich Merz, Armin Laschet oder Norbert Röttgen den Parteivorsitz übernimmt. Keiner der Kandidaten würde derzeit eine Mehrheit erhalten.
Der frühere Bundestagsfraktionsvorsitzende Merz erreicht noch die höchste Zustimmung: Gut jeder vierte Bundesbürger (27 Prozent) sähe ihn gerne im Amt des Parteivorsitzenden. CDU-Außenpolitiker Röttgen findet Zuspruch bei 16 Prozent, den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Laschet bevorzugen 15 Prozent. Jeder fünfte Bundesbürger (21 Prozent) wünscht sich einen anderen Kandidaten als Parteivorsitzenden.
Im Vergleich zur letzten Befragung im März 2020 verlieren Merz (-8) und Laschet (-9) damit an Zustimmung. Röttgen (+4) kann dagegen Sympathien gewinnen.
Auch unter den CDU-Anhängern kann aktuell keiner der drei Kandidaten eine Mehrheit hinter sich versammeln: 39 Prozent setzen derzeit auf Merz, 22 Prozent favorisieren Röttgen, 15 Prozent stimmen für Laschet. 15 Prozent der CDU-Anhänger wünschen sich einen anderen Kandidaten als Parteivorsitzenden.
Röttgen erfreut, Merz weiter siegessicher
"Die Stimmung hat sich gedreht. Es gibt Rückenwind für mich", kommentierte Röttgen die aktuellen Umfragewerte im ARD-Morgenmagazin. Und er unterstrich nochmals seine Zielsetzung für die eigene Partei: Die CDU brauche einen Aufbruch und müsse jünger, weiblicher und digitaler werden.
Röttgens Konkurrent Merz zeigte sich gegenüber der "Rheinischen Post" weiterhin überzeugt, dass er aus dem Rennen um den Parteivorsitz als Sieger hervorgehen werde. "Ich gehe fest davon aus, dass ich die Abstimmung am 16. Januar gewinne", so Merz. Sollte sich diese Hoffnung jedoch nicht bestätigen, werde er dem Sieger seine volle Unterstützung zukommen lassen, betonte Merz im Interview mit Phoenix: "Ich erwarte im Falle meiner Wahl, dass die gesamte Unterstützung der Partei mir zugutekommt. Umgekehrt gebe ich sie jedem anderen, der die Wahl gewinnt."
Leichte Einbußen für die Union
Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union aus CDU und CSU auf 35 Prozent der Wählerstimmen. Die Grünen wären mit 21 Prozent zweitstärkste Kraft. Für die SPD würden sich 15 Prozent entscheiden, für die AfD 11 Prozent. Die Linke und die FDP kämen jeweils auf 7 Prozent der Stimmen. Insgesamt käme die Regierungskoalition aus Union und SPD auf 50 Prozent der Stimmen.
Im Vergleich zum DeutschlandTrend vom 12. November 2020 verliert die Union einen Prozentpunkt. Die Grünen, AfD und FDP gewinnen jeweils einen Prozentpunkt. Der Stimmenanteil für die SPD und die Linke bleibt unverändert.
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl / Dual Frame (Festnetz- und Mobilfunkstichprobe)
Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)
Fallzahl: 1047 Befragte
Erhebungszeitraum: 24. bis 25. November 2020
Gewichtung: nach soziodemographischen Merkmalen
Sonntagsfrage mit separater Gewichtung
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
Durchführendes Institut: infratest dimap
* bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent