DeutschlandTrend

ARD-DeutschlandTrend März 2007 Kinderkrippen wichtiger als Kindergeld

Stand: 01.03.2007 17:59 Uhr

Mehr als zwei Drittel der Deutschen sind der Ansicht, dass sich Kindererziehung und Beruf nicht gut miteinander verbinden lassen. Eltern könnten sich eine längere Auszeit nicht mehr leisten. Geteilt sind die Meinungen darüber, wie lange Kinder zu Hause bleiben sollten.  Das ist das Ergebnis des ARD-Deutschlandtrends im März.

Kindererziehung und Beruf lassen sich in Deutschland nicht gut miteinander verbinden. Das meinen 72 Prozent der für den ARD-DeutschlandTrend befragten Personen. In der Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen vertraten 78 Prozent die Ansicht, dass Eltern sich eine längere Auszeit im Beruf nicht mehr leisten könnten. 69 Prozent sprachen sich dafür aus, dass Mütter so lange wie möglich zu Hause bleiben sollten. Zugleich sagten 65 Prozent, ein früher Krippenbesuch tue Kindern gut.

Dementsprechend setzen die meisten Befragten zur Verbesserung der Lage eher auf Betreuung als auf finanzielle Hilfen für die Eltern: 52 Prozent halten mehr Betreuungseinrichtungen wie Krippen- oder Kindergartenplätze für das sinnvollste Mittel, um Familien mit Kindern zu unterstützen. Nur jeweils 18 Prozent finden mehr Kindergeld bzw. mehr steuerliche Vergünstigungen am besten geeignet.

Große Zustimmung für von der Leyen

Von der Debatte um die Kinderbetreuung hat vor allem Familienministerin Ursula von der Leyen profitiert. 58 Prozent der Befragten sind mit ihrer politischen Arbeit zufrieden. Damit liegt sie in diesem Monat in der Liste der beliebtesten Politiker auf Platz zwei hinter Bundeskanzlerin Angela Merkel, die 60 Prozent Zustimmung erhält. Auf Platz drei folgt Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Mit seiner Arbeit sind 56 Prozent einverstanden.

Klimapolitik der Bundesregierung reicht nicht aus

Beim Klimaschutz ist eine Mehrheit von 58 Prozent der Meinung, die Bundesregierung tue zu wenig gegen die Erderwärmung. Nur 29 Prozent meinen, sie nähme den Klimaschutz ernst genug. Zehn Prozent finden, die Regierung übertreibe es auf diesem Feld. Die Grünen sind nach Ansicht von 52 Prozent die Partei, die sich am meisten für den Klimaschutz einsetzt. Von Union und SPD behaupten dies nur acht bzw. sechs Prozent.

Die meisten Bundesbürger wollen selbst auch etwas für den Klimaschutz tun. Eine Mehrheit von 92 Prozent erklärt sich im ARD-DeutschlandTrend von März bereit, sich um klimaschonendes Verhalten zu bemühen. Jeweils 88 Prozent wollen zu Hause oder bei der Arbeit weniger Strom verbrauchen und beim Heizen Energie sparen. 80 Prozent haben sich vorgenommen, weniger oder sparsamer Auto zu fahren. 73 Prozent wollen beim Einkaufen auf klimafreundliche Produkte achten und 57 Prozent sind bereit, Flugreisen zu vermeiden.

Abstand zwischen Union und SPD wird größer

In der Sonntagsfrage, erhoben von Montag bis Mittwoch unter 1500 Befragten, hat sich der Abstand zwischen den beiden Koalitionsparteien weiter vergrößert. Die Union legt im Vergleich zum Vormonat ein Prozent zu und kommt auf 36 Prozent der Stimmen. Die SPD erreicht wie im Vormonat 31 Prozent. Die FDP verliert einen Punkt und kommt auf zehn Prozent. Jeweils ohne Veränderungen bleiben die Grünen bei elf und die Linkspartei.PDS bei acht Prozent.

Untersuchungsanlage

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl / Randomstichprobe
Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews
Fallzahl: 1000 Befragte
Sonntagsfrage: 1500 Befragte
Erhebungszeitraum: 26. bis 27. Februar 2007
Sonntagsfrage: 26. bis 28. Februar
Fehlertoleranz: 1,4 bis 3,1 Prozentpunkte