DeutschlandTrend für ARD-Morgenmagazin Schäuble gewinnt, Aigner verliert
Der Dioxin-Skandal hat dem Ansehen von Agrarministerin Aigner geschadet. Dagegen sammelte Finanzminister Schäuble Sympathiepunkte. Bei der Sonntagsfrage hätte Rot-Grün laut DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin eine Mehrheit. Die FDP würde es nicht ins Parlament schaffen.
Bundesagrarministerin Ilse Aigner hat der Umgang mit dem Dioxin-Skandal geschadet. Laut dem DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin sind nur 34 Prozent der Befragten mit der Arbeit der CSU-Politikerin zufrieden, im Winter 2009 hatten noch 44 Prozent einen guten Eindruck von der Ministerin. Derzeit halten sie 37 Prozent der Bundesbürger Aigner für keine gute Besetzung an der Spitze des Landwirtschaftsministeriums.
Eine gute Figur macht nach Ansicht vieler Befragten dagegen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Der CDU-Politiker, der innerhalb der Koalition zuletzt wegen seiner Position in der Frage von Steuervereinfachungen auf Widerstand stieß, kommt auf 60 Prozent Zustimmung - ein Prozentpunkt mehr als beim Start der schwarz-gelben Bundesregierung im November 2009. Unzufrieden mit der Arbeit Schäubles ist ein Drittel der Befragten (33 Prozent).
Zu Guttenberg bleibt in der Beliebtheitsskala vorn
In der Beliebtheitsskala übertrumpft wird Schäuble lediglich durch den Verteidigungsminister. 77 Prozent der Befragten halten Karl-Theodor zu Guttenberg für eine gute Besetzung. Das sind 24 Punkte mehr als im November 2009. Derzeit sind nur 15 Prozent mit der Arbeit des Ministers nicht zufrieden. Allerdings: Die Befragung fand statt, bevor die Umstände der Todesfälle in Afghanistan und auf dem Segelschulschiff "Gorch Fock" bekannt geworden sind.
Zu den Verlierern unter den Ministern im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel gehört Guido Westerwelle. Nur jeder fünfte Bundesbürger (19 Prozent) ist mit dem Außenminister zufrieden. Das sind 23 Punkte weniger als im November 2009 (damals waren es 42 Prozent). 74 Prozent der Bundesbürger sind dagegen zurzeit vom Außenminister enttäuscht und halten ihn für keine gute Besetzung.
Wachsendes Vertrauen in Merkel, aber...
Dagegen wächst offenbar das Vertrauen in Kanzlerin Merkel und ihre Fähigkeit, die schwarz-gelbe Koalition bis zum Ende der Legislaturperiode zusammenzuhalten. Die klare Mehrheit der Befragten, nämlich 61 Prozent, traut ihr das zu. Noch vor einem halben Jahr waren es nur 52 Prozent. Damals glaubten 42 Prozent, dass die Koalition vor der regulären Bundestagswahl im Jahr 2013 zerbricht. Mittlerweile erwarten das nur noch 33 Prozent der Befragten.
...sinkende Zustimmung für Union
Wenn allerdings am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme Rot-Grün auf eine Mehrheit. Die SPD legt demnach im Vergleich mit dem DeutschlandTrend von Anfang Januar um zwei Punkte zu und käme auf 28 Prozent. Bündnis 90/Die Grünen erreichen unverändert 19 Prozent. Eine Koalition beider Parteien läge damit bei 47 Prozentpunkten, was für eine Mehrheit der Sitze im Bundestag reichen würde.
Denn laut dem DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin würden derzeit nur 34 Prozent der Bundesbürger CDU oder CSU ihre Stimme geben. Das sind im Vergleich zur Befragung zu Jahresbeginn zwei Punkte weniger. Die FDP verharrt bei der Sonntagsfrage unverändert bei vier Prozent. Sie wäre also nicht mehr im Bundestag vertreten.
Einen Punkt abwärts geht es für Linkspartei: Acht Prozent der Befragten würden sie wählen. Die sonstigen Parteien liegen laut der Umfrage jetzt bei sieben Prozent.
Der DeutschlandTrend ist eine Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des ARD-Morgenmagazins. Befragt wurden am 18. und 19. Januar 1000 Bundesbürger.