Migranten auf dem Arbeitsmarkt Jeder vierte Flüchtling hat einen Job
25 Prozent der seit 2015 nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge haben inzwischen eine Arbeit. Das geht aus einem Medienbericht hervor. Viele von ihnen arbeiten in Jobs, bei denen keine guten Deutschkenntnisse erforderlich sind.
Seit 2015 kamen Hunderttausende Flüchtlinge nach Deutschland. Viele sind geblieben und arbeiten mittlerweile: Laut einem Bericht der "Rheinischen Post" hat jeder Vierte von ihnen eine Beschäftigung gefunden. Etwa jeder Fünfte sei sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
Die Zeitung beruft sich in ihrem Bericht auf das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und dessen Erhebungen vom März. "Wenn sich der Beschäftigungszuwachs so fortsetzt, hat nach fünf Jahren die Hälfte der Zuwanderer eine Arbeit", sagte Herbert Brücker, Leiter des IAB-Forschungsbereichs Migration. Nach seinen Schätzungen dürften bis Jahresende monatlich 8500 bis 10.000 weitere Flüchtlinge einen Job finden.
Erfolg unterscheidet sich nach Herkunft
Wer sich am Arbeitsmarkt durchsetzen kann - das unterscheidet sich stark nach den Herkunftsländern: Besonders häufig gelang es dem Bericht zufolge Pakistanern, eine Anstellung in Deutschland zu finden. Im Februar 2018 hätten etwa 40 Prozent der pakistanischen Zuwanderer eine Arbeit gehabt.
Auch bei Migranten aus Nigeria und dem Iran sei die Quote hoch. Von den Flüchtlingen aus Syrien, die die meisten Asylanträge stellten, habe es jeder Fünfte in einen Job geschafft.
Reinigung, Logistik, Security
Die Zuwanderer arbeiten laut IAB häufig in Jobs, bei denen keinen guten Deutschkenntnisse erforderlich sind. Jeweils elf Prozent arbeiteten im Gastgewerbe und in Dienstleistungsunternehmen - oftmals in der Reinigung, Logistik oder Security. "Das liegt an den Qualifikationen, die sie mitbringen: Viele Flüchtlinge haben schon vorher in Dienstleistungsfirmen gearbeitet", sagte der Leiter des IAB-Forschungsbereichs Migration, Herbert Brücker, der Zeitung. Jeder Zweite hat laut IAB eine Anstellung als Fachkraft. Nur die wenigsten Flüchtlinge arbeiten in der Industrie.
Mit 25 Prozent sei die Beschäftigungsquote von Flüchtlingen relativ gering, so Brücker. Viele Flüchtlinge werden erst im Jahresverlauf auf Jobsuche gehen, da die Mehrheit von ihnen ihre Sprach- und Integrationskurse erst noch beenden müsse. Hinzu komme, dass nicht alle Flüchtlinge von ihrer Arbeit leben könnten. 15 Prozent aller Geflüchteten, die Hartz IV beziehen, hätten eine Arbeit, müssten aber aufstocken. So steige nicht nur die Zahl der Erwerbstätigen, sondern gleichzeitig die der Hilfebedürftigen.
Rückläufige Asylzahlen
Allein 2015, dem ersten Jahr der Flüchtlingskrise, waren rund 890.000 Migranten weitgehend unkontrolliert nach Deutschland gekommen. 2016 sank die Zahl der Asylbewerber auf etwa 280.000, im vergangenen Jahr waren es nur noch knapp 187.000.