Literaturauszeichnung Georg-Büchner-Preis für Emine Sevgi Özdamar
Der Georg-Büchner-Preis gilt als wichtigste literarische Auszeichnung in Deutschland. In diesem Jahr wird die Schriftstellerin Özdamar geehrt. Die Literatur verdanke ihr "neue Horizonte, Themen und einen hochpoetischen Sound".
Die deutsch-türkische Schriftstellerin und Theaterregisseurin Emine Sevgi Özdamar bekommt den Georg-Büchner-Preis 2022. Dies teilte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt mit. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis gilt als die renommierteste literarische Auszeichnung in Deutschland.
"Ein hochpoetischer Sound"
"Mit Emine Sevgi Özdamar zeichnet die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung eine herausragende Autorin aus, der die deutsche Sprache und Literatur neue Horizonte, Themen und einen hochpoetischen Sound verdankt", hieß in der Begründung der Jury. Özdamar bereichere "seit über drei Jahrzehnten die deutschsprachige Literaturszene mit ihren Romanen, Erzählungen und Theaterstücken", ihr Werk eröffne "einen zugleich intellektuellen wie poetischen Dialog zwischen verschiedenen Sprachen, Kulturen und Weltanschauungen".
Özdamar ist die zwölfte Frau, die ausgezeichnet wird. Die 75-Jährige wuchs in Istanbul und Bursa in der Türkei auf. 1965 kam sie erstmals nach West-Berlin. Die mit mehreren Preisen ausgezeichnete Schriftstellerin, Schauspielerin und Theaterregisseurin lebt in Deutschland, der Türkei und Frankreich. Im vergangenen Jahr erschien ihr mehrfach preisgekrönter Roman "Ein von Schatten begrenzter Raum".
Preisverleihung am 5. November
Feierlich verliehen werden soll die Auszeichnung am 5. November. Seit 1951 vergibt die Akademie den Preis an Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die in deutscher Sprache schreiben. Die Preisträgerinnen und Preisträger müssen "durch ihre Arbeiten und Werke in besonderem Maße hervortreten" und "an der Gestaltung des gegenwärtigen deutschen Kulturlebens wesentlichen Anteil haben", heißt es in der Satzung.
Der Preis wird vom Bund, dem Land Hessen und der Stadt Darmstadt finanziert. Zu den Ausgezeichneten gehören Max Frisch (1958), Günter Grass (1965) und Heinrich Böll (1967) sowie zuletzt Rainald Goetz, Marcel Beyer, Jan Wagner, Terézia Mora, Lukas Bärfuss, Elke Erb und Clemens J. Setz. Namensgeber des Preises ist der in Darmstadt aufgewachsene Schriftsteller, Naturwissenschaftler und Freiheitskämpfer Georg Büchner.