Zahlen der DLRG Knapp 200 Badetote seit Jahresbeginn
192 Menschen sind in den ersten knapp sieben Monaten in Deutschland ertrunken - die meisten in Seen und Flüssen. Das sind weniger Tote als im gleichen Zeitraum 2022. Dennoch geben die Rettungsschwimmer keine Entwarnung.
Seit Beginn des Jahren sind in Deutschland fast 200 Menschen bei Badeunfällen ums Leben gekommen. Das zeigen aktuelle Zahlen der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Demnach starben bis zum Stichtag 25. Juli 192 Menschen beim Baden in etwa Seen oder Schwimmbädern.
Insgesamt ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp zehn Prozent gesunken: Bis knapp Ende Juli 2022 registrierte die DLRG 213 Badetote. "Der Sommer macht nun schon eine längere Pause. Andernfalls läge die Zahl der Ertrunkenen sicher nahe der des Vorjahres", sagte die Präsidentin der DLRG, Ute Vogt.
See, Fluss oder Kanal
Die meisten Unfälle ereigneten sich an nicht bewachten Gewässern, hieß es. In Freigewässern wie Flüssen und Seen ertranken der DLRG zufolge 179 Menschen; das entspreche 93 Prozent aller Fälle. In Kanälen starben demnach mit 17 Personen acht mehr als im Vorjahreszeitraum. Allein im Juni seien vier Männer im Dortmund-Ems-Kanal ertrunken. "Ob Flüsse oder Kanäle: Die Schifffahrtswege sind besonders gefährlich und unbedingt zu meiden", so Vogt. In Nord- und Ostsee seien mit neun Toten vier mehr Menschen ertrunken als im Vorjahr.
Nahezu jede zweite verunglückte Person (44 Prozent) war älter als 50 Jahre. Vier von fünf Ertrunkenen (79 Prozent) sind Männer.
DLRG: Mehr als 1.300 Menschen gerettet
Nach Angaben der DLRG wurden mit 35 Toten die meisten Ertrunkenen in Nordrhein-Westfalen gemeldet, gefolgt von Bayern (30), Baden Württemberg (22) und Niedersachsen (18). Schlusslicht der Statistik ist Bremen mit nur einem Badetoten. Deutschlandweit ertranken die meisten Menschen in den Monaten Juni und Juli.
"Die Zahl der Ertrunkenen wäre noch höher, wenn Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer nicht auch immer wieder zur Stelle wären", sagte der Leiter Verbandskommunikation im DLRG Präsidium, Frank Villmow. Im vergangenen Jahr retteten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der DLRG 1.307 Menschen das Leben, hieß es.
DLRG befürchtet steigende Zahlen
Künftig könnte baden jedoch unsicherer werden, befürchtete die DLRG. Grund sei unter anderem, dass durch die Pandemie viele Kinder nicht gelernt hätten zu schwimmen. Zeitweise hätten zudem weniger Rettungsschwimmer ausgebildet werden können. Auch der Klimawandel spiele eine Rolle, da er künftig mehr Sommertage bescheren werde.
Im vergangenen Jahr hatte die Gesamtzahl der Badetoten deutlich zugenommen: So seien 355 Menschen im Zusammenhang mit Badeunfällen gestorben. Im Jahr zuvor waren es 299 - so wenige wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Laut DLRG lag die Gesamtzahl in diesem Jahr bei bislang 197 - seit dem Stichtag am 25. Juli starben demnach also fünf weitere Menschen beim Baden in Deutschland.