Lagebericht des BKA Mehr Verstöße gegen Waffengesetz
Das Bundeskriminalamt hat 2022 wieder mehr Verstöße gegen das Waffenrecht registriert. Der illegale Handel im Darknet war dagegen rückläufig, heißt es im Lagebericht zur Waffenkriminalität. Eine Gefahr seien Waffen aus dem 3D-Drucker.
Nach mehreren Jahren mit Rückgängen hat das Bundeskriminalamt (BKA) im vergangenen Jahr wieder mehr Verstöße gegen das Waffengesetz in Deutschland registriert. Insgesamt seien 33.685 solcher Verstöße gezählt worden und damit 6,4 Prozent mehr als 2021, teilte das BKA in Wiesbaden im Bundeslagebericht zur Waffenkriminalität mit.
Überwiegend dürfte es sich demnach um Fälle des illegalen Erwerbs, Besitzes und Führens sowie der illegalen Einfuhr von Waffen handeln. Die Zahl der registrierten Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz nahm hingegen im Vergleich zu 2021 um 14,4 Prozent auf 540 Fälle ab.
Darknet verliert bei illegalem Handel an Bedeutung
Relevant sei weiterhin die Waffenkriminalität im Zusammenhang mit dem Internet, erklärte das BKA. Als Bezugsquelle für den illegalen Erwerb von und den Handel mit Schusswaffen und Munition dienten immer öfter Messengerdienste oder verschlüsselte Telefonie - ein Trend weg vom Darknet, der bereits im vergangenen Jahr festgestellt worden sei.
"Unter den identifizierten Waffenerwerbern befinden sich auch psychisch auffällige oder verfassungsfeindlich gesinnte Personen, von denen ein besonderes Bedrohungspotenzial ausgeht", mahnte die Behörde. Steigende Risiken sieht das BKA zudem für Schusswaffen und Waffenteile aus dem 3D-Drucker.
Aufklärungsquote weiterhin hoch
Die Aufklärungsquote blieb 2022 mit 92,5 Prozent der Fälle bei den Verstößen gegen das Waffengesetz auf Vorjahresniveau. Etwas rückläufig war die Quote bei Verstößen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, sie verringerte sich von 81,8 Prozent 2021 auf 78 Prozent im vergangenen Jahr.
Die Zahl der Straftaten, bei denen eine Schusswaffe verwendet wurde, sei 2022 zwar im Vergleich zum Vorjahr wieder etwas gestiegen, bewege sich mit insgesamt 8534 Fällen aber in etwa auf dem Niveau der Vorjahre 2018 bis 2020, erklärte das BKA. In 4092 Fällen wurde mit einer Schusswaffe gedroht, bei den übrigen 4442 Fällen mit einer Schusswaffe geschossen.