Tarifstreit beendet Kabinenpersonal der Lufthansa bekommt mehr Geld
Als letzte große Lufthansa-Berufsgruppe hat sich auch das Kabinenpersonal auf einen Tarifvertrag geeinigt. Die 19.000 Flugbegleiter erhalten in drei Stufen insgesamt 16,5 Prozent mehr Gehalt. Damit drohen im Sommer keine neuen Streiks.
Die Lufthansa und die Gewerkschaft Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) haben sich auf höhere Löhne für die rund 19.000 Flugbegleiter der Airline geeinigt. Wie UFO mitteilte, erhalten die Beschäftigten in drei Stufen insgesamt 16,5 Prozent mehr Tarifgehalt teilweise rückwirkend ab Mai. Die Laufzeit beträgt 36 Monate bis Ende 2026. Bei Berücksichtigung des Zinseffekts seien es 17,4 Prozent. Hinzu kommen eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro und die Erhöhung diverser Zulagen.
Nach den Tarifabschlüssen für die Lufthansa-Bodenbeschäftigten und das Sicherheitspersonal an Flughäfen mit der Gewerkschaft ver.di ist damit auch von dieser Seite kein Streik mehr zu erwarten.
UFO hatte eine Erhöhung um 15 Prozent bei 18 Monaten Laufzeit gefordert - neben der Pauschale und höheren Zulagen. Nach einem ersten Scheitern der Verhandlungen hatten die Beschäftigten am 12. März die Arbeit niedergelegt, um ihre Forderung zu unterstreichen und damit für massive Flugausfälle gesorgt. Ein Arbeitskampf sei leider nicht zu verhindern gewesen, um die Lufthansa von der Ernsthaftigkeit der Forderungen zu überzeugen, erklärte UFO-Verhandlungsführer Harry Jaeger. "Mit dem Ergebnis können wir nun aber sehr zufrieden sein."
Weitere Tarifrunden bei Lufthansa-Töchtern noch offen
Nicht von der Einigung erfasst sind die Beschäftigten in den Flugzeugen der Lufthansa-Töchter Cityline und Discover. UFO berichtete erneut von Fortschritten in den Gesprächen zu den jeweiligen Haustarifverträgen, Lösungen gibt es aber noch nicht.
Die Flugbegleiter von Cityline sollen ein ähnliches Paket wie die Kollegen der Hauptmarke bekommen. Bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines geht es um den erstmaligen Abschluss eines Tarifvertrags. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir mit Discover ein Tarifwerk zu diesen Themen in Kürze abschließen können", erklärte UFO-Tarifvorständin Sara Grubisic.
Bereits am Dienstag hatte es im Tarifstreit des Luftsicherheitspersonal an deutschen Flughäfen zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Arbeitgeberverbands BDLS eine Einigung gegeben. Die rund 25.000 Beschäftigten der Luftsicherheit sollen laut BDLS zwischen 13,1 und 15,1 Prozent mehr Geld innerhalb von 15 Monaten erhalten. Streiks hatten im Februar und März bundesweit den Flugverkehr massiv beeinträchtigt.