Nach Razzia gegen "Hammerskins" Ermittlungen und tonnenweise Beweismittel
Nach dem Verbot der rechtsextremen "Hammerskins" hat das Land Mecklenburg-Vorpommern Beweismittel präsentiert - darunter Waffen und Sprengstoff. Außerdem laufen Ermittlungen gegen ein mutmaßliches Vereinsmitglied.
Zehn Tage nach dem Verbot der rechtsextremistischen "Hammerskins Deutschland" ermittelt die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern wegen Verstößen gegen Waffengesetze gegen ein mutmaßliches Vereinsmitglied. Die kriminaltechnische Untersuchung nach den Durchsuchungen der vergangenen Wochen dauere zwar an, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) - aber man könne jetzt schon "sicher sagen, dass es Ermittlungsverfahren nach dem Waffengesetz, dem Kriegswaffenkontrollgesetz und dem Sprengstoffgesetz gibt". Die Ermittlungen werden nach Angaben einer Ministeriumssprecherin vom Landeskriminalamt geführt.
Tonnenweise Funde nach Razzia
Insgesamt könne mit den gesamten Funden der Razzia ein Lastwagen mit einem Fassungsvermögen von siebeneinhalb Tonnen gefüllt werden, erklärte Landesinnenminister Pegel weiter. Unter anderem seien Waffen und Sprengstoff beschlagnahmt worden. Bei den Waffen handle es sich um mehrere Klein- und Langwaffen sowie Messer.
Am Dienstag vergangener Woche waren in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt fünf Objekte in Jamel und Grevesmühlen bei Wismar, auf der Insel Usedom sowie in Anklam durchsucht worden. "Wir können froh sein, dass diese Dinge nun aus dem öffentlichen Verkehr gezogen wurden und keine Gefahr mehr darstellen", sagte Pegel.
Die sichergestellten Gewehre seien teilweise funktionsfähig gewesen, ergänzte die Sprecherin. Zu einer möglicherweise funktionsfähigen Granate, die nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa bei einem führenden Mitglied der "Hammerskins" entdeckt wurde, wollte sie sich nicht äußern.
Verbot von Hammerskins und regionaler Ableger
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte neben den "Hammerskins Deutschland" auch seine regionalen Ableger und die Teilorganisation "Crew 38" verboten. Die Behörden schätzen, dass die konspirativ handelnde Vereinigung bundesweit rund 130 Mitglieder hatte. Die gesamte Ausstattung und mehrere Tausend Euro in bar seien als Vereinsvermögen beschlagnahmt worden.