Sieger bei "Jugend forscht" Eine Wasserrakete und viel Moos
Die Themen Umwelt und Klima spielten im diesjährigen Bundesfinale von "Jugend forscht" eine große Rolle. Besondere Würdigungen gab es für eine Wasserrakete, Moor-Nachwuchs und desinfizierende LED.
In das Bundesfinale von "Jugend forscht" hatten es 168 junge Menschen mit 108 Forschungsprojekten geschafft - doch am Ende konnte nicht jeder gewinnen. Für seine "außergewöhnliche Arbeit" einer fliegenden Wetterstation wurde der Hendrik Ridder aus Bremen ausgezeichnet. Der 16-Jährige baute eine 2,5 Meter lange Wasserrakete, die bis in eine Höhe von 270 Metern fliegen kann. Sie wird von einer eigens konstruierten Startrampe abgeschossen und mittels eines dazugehörigen Servers sowie durch ein zusätzliches Steuerboard vollautomatisch betankt und gesteuert. Der gesamte Vorgang lässt sich über eine selbst programmierte App einsehen und überwachen. Die Rakete dient als fliegende Wetterstation.
Den Preis für die originellste Arbeit bekam der 18-jährige Cornelius-Ägidian Quint aus Husum für eine neue Methode zur Renaturierung von Mooren. Quint entwickelte eine Methode, mit der sich Moose auf ehemaligen Moorflächen schneller wieder ansiedeln lassen.
Den Preis für die beste interdisziplinäre Arbeit erhielten Maximilian Pfannkuch, Jaro Filip und Dominik Hein. Sie entwickelten ein System zur Luftreinigung auf Basis von UV-Leuchtdioden.
Noch mehr gute Ideen
Auf dem Gebiet Chemie gewannen Hannah Amrhein, Lena Fries und Hanna Fries mit ihrem neuen Ansatz, den Pflanzennährstoff Phosphor aus Abwasser zurückzugewinnen. Vanessa Guthier schrieb ein Computerprogramm, mit dem sie die Bedingungen für die Entstehung von Gammastrahlung identifizieren konnte - sie gewann den ersten Preis bei den Geo- und Raumwissenschaften.
Glückliche Chemie-Bundessiegerinnen: Lena Fries (von li. nach re.), Hannah Amrhein und Hanna Fries
Vincent Nack schuf ein Notbrems-Assistenzsystem für Fahrräder und gewann damit den ersten Preis in der Kategorie Arbeitswelt. Den Bundessieg in Biologie holte David Sauer: Er untersuchte den Einfluss von Dihydroxybenzenen auf Pflanzen.
Im Bereich Mathematik/Informatik siegte Elian Terelle mit seinem selbst entwickelten System für Video-Liveübertragungen im Sportbereich, mit dem sich Spielszenen zurückspulen lassen. Carlos Steiner Navarro befasste sich mit dem Effekt des magnetischen Schwebens und holte damit den Sieg im Bereich Physik. Im Fachgebiet Technik gewannen Johann Elias Stoetzer und Steven Gurgel, die ein Verfahren entwickelten, um selbst hergestellte 3D-Sensoren auf Textilien zu drucken.
Der Bundeswettbewerb fand bereits zum 57. Mal statt. Nachwuchswissenschaftlerinnen und wissenschaftler hatten sich durch ihren Landessieg für das Bundesfinale qualifiziert, das in Lübeck stattfand.
Sonderpreis für drei Schulen
Der Sonderpreis "Jugend forscht Schule 2022" wurde ebenfalls verliehen. Dabei gewann das Wieland-Gymnasium Biberach aus Baden-Württemberg. Die beiden zweiten Preise gingen an die CJD Christophorusschule Rostock aus Mecklenburg-Vorpommern und das Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium aus Sachsen.
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien, lobte das Wieland-Gymnasium für die "breite MINT-Förderung im und außerhalb des Unterrichts". Unter dem Motto "Entdecken und Forschen" wendet sich das Gymnasium an Schülerinnen und Schüler über alle Jahrgangsstufen hinweg. Die MINT-Förderung ist im unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Bereich breit verankert.