Blockaden auf Straßen "Letzte Generation" protestiert ohne Klebe-Aktionen
Klimaaktivisten der "Letzte Generation" haben wieder in vielen deutschen Großstädten protestiert. Zwar blockierten sie wie im Vorjahr zentrale Verkehrsverbindung, doch auf das Festkleben verzichteten sie. Zusammenstöße gab es offenbar nicht.
Die Gruppe "Letzte Generation" hat wieder mit Straßenblockaden an mehreren Orten in Deutschland für mehr Klimaschutz demonstriert. Anders als bei früheren Aktionen klebten sich die Teilnehmer aber nicht fest.
In Berlin blockierten nach Polizeiangaben etwa 130 Teilnehmer am Mittag die Warschauer Brücke, eine zentrale Verkehrsverbindung im Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg. Sie stellten und setzten sich immer wieder auf beide Spuren der Straße.
Protest läuft laut Polizei friedlich
In München und Regensburg zählte die Polizei 120 beziehungsweise 150 Demonstranten bei angezeigten und nicht angezeigten Versammlungen. Größere Verkehrsprobleme habe es in München nicht gegeben, hieß es von der Polizei.
Auch in Leipzig versammelten sich etwa 150 Aktivisten in der Innenstadt und blockierten den Verkehr auf dem Leuschnerplatz. Abgesichert von der Polizei platzierte sich die Gruppe auf der Fahrbahn, um ein Zeichen gegen die Erderwärmung zu setzen.
Aktionen gab es auch in Freiburg, Karlsruhe und am Stuttgarter Flughafen. Die Polizei sprach von einem friedlichen Protest. Weitere Blockaden waren in Bremen und Köln geplant.
Auch Blockade vor LNG-Terminal
Unweit des Rügener Terminals für Flüssigerdgas (LNG) behinderten nach Polizeiangaben 27 Aktivisten den Verkehr auf einer Zufahrtsstraße zum Fährhafen Sassnitz. Die Einsatzkräfte ließen die Gruppe zunächst gewähren. Dies sei zumindest so lange der Fall, wie die Aktion einen Versammlungscharakter habe.
Ein Sprecher der "Letzten Generation" hatte zuvor gesagt, die Demonstranten wollten länger bleiben, möglicherweise bis Sonntag. Das Flüssiggas-Terminal sei "die Spitze fossilen Wahnsinns".
Gruppe änderte Strategie
Die "Letzte Generation" fordert radikalen Klimaschutz, darunter den völligen Verzicht auf Kohle, Öl und Gas. Seit Anfang 2022 organisierte die Gruppe Straßenblockaden, bei denen sich die Teilnehmer festklebten. Zuletzt hatte sie aber angekündigt, ihre Strategie zu ändern und künftig auf Festkleben zu verzichten. Sie rief bundesweit zu "ungehorsamen Versammlungen" auf.