Passanten laufen durch eine Fußgängerzone in München
Player: audioRassismusmonitor: Viele Menschen werden diskriminiert

Repräsentative Befragung Mehr als jeder Zweite erlebt regelmäßig Rassismus

Stand: 20.03.2025 04:51 Uhr

Mehr als die Hälfte der Angehörigen ethnischer oder religiöser Minderheiten in Deutschland erlebt regelmäßig Diskriminierung. So berichten es Betroffene in einer repräsentativen Befragung.

Gut die Hälfte aller Menschen in Deutschland, die sich ethnischen oder religiösen Minderheiten zugehörig fühlen, erlebt regelmäßig rassistische Diskriminierung. Wie die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung für die aktuelle Ausgabe des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors zeigen, ist dies bei 54 Prozent der Menschen, die im Fachjargon als "rassistisch markiert" bezeichnet werden, der Fall.

Laut der Studie berichteten 62 Prozent der schwarzen Männer und 63 Prozent der schwarzen Frauen, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal pro Monat Alltagsdiskriminierung erfahren zu haben. In mehr als vier von fünf Fällen war ihrer Einschätzung zufolge die Hautfarbe der Grund für die Diskriminierung. 

Über 60 Prozent der Musliminnen erleben Diskriminierung

Ähnlich hoch war bei der Befragung zwischen August 2024 und Januar 2025 der Anteil muslimischer Frauen (61 Prozent), die sich mindestens einmal pro Monat diskriminiert fühlten.

Zum Vergleich: 32 Prozent der Menschen, die nach eigener Einschätzung von ihrem Gegenüber nicht als Angehörige ethnischer Minderheiten wahrgenommen werden, erlebten binnen eines Jahres mindestens einmal pro Monat Diskriminierung, etwa wegen ihres Geschlechts, ihres Alters oder anderer Merkmale beziehungsweise Zuschreibungen.

Laut Untersuchung sind 23 Prozent der deutschen Bevölkerung der Ansicht, ethnische und religiöse Minderheiten stellten zu viele Forderungen nach Gleichberechtigung. 22 Prozent der rund 9.500 Befragten im Alter zwischen 18 und 73 Jahren vertraten zudem die Meinung, diese Minderheiten hätten in den vergangenen Jahren wirtschaftlich mehr profitiert als ihnen zustehe.

Der Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitor wird vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung erstellt und durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 20. März 2025 um 08:00 Uhr.