Erklärung von JSUD und RCDS Studentenverbände beklagen Radikalisierung
Universitäten würden zunehmend zum "Ort anti-westlicher Radikalisierung", kritisieren die Studentenverbände JSUD und RCDS. Körperliche Angriffe auf jüdische Studierende und anti-israelische Proteste prägten den Alltag an Hochschulen.
Die Jüdische Studierendenunion Deutschland (JSUD) und der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) haben sich äußerst besorgt über die Debattenkultur an den deutschen Universitäten geäußert.
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet über eine gemeinsame Mitteilung der Verbände. Darin heißt es: "Ausschlüsse demokratischer Mitstreiter von Veranstaltungen, Gegendemonstrationen, die das Existenzrecht Israels infrage stellen, sowie körperliche Angriffe auf jüdische Studenten prägen den Alltag des Diskurses an Universitäten."
Die Verbände sehen einen wachsenden Einfluss extremistischer Studenten. "Unsere Universitäten müssen ein Ort des freien Austausches und der Debatte sein. Bedauerlicherweise werden sie zunehmend zu einem Ort der anti-westlichen Radikalisierung", hieß es.
Der RCDS ist der älteste bestehende Studentenverband in Deutschland und setzt sich nach eigener Auskunft für konservative und liberale Werte ein.
Hausverbot nach mutmaßlich antisemitischer Attacke
In Berlin war der jüdische FU-Student Lahav Shapira am vergangenen Wochenende mit Knochenbrüchen im Gesicht ins Krankenhaus gekommen. Ein 23 Jahre alter pro-palästinensischer Kommilitone soll ihn auf einer Straße in Berlin-Mitte geschlagen und getreten haben. Die Staatsanwaltschaft geht von einem gezielten Angriff und einem antisemitischen Hintergrund aus.
Die Universität erließ am Freitag gegen den mutmaßlichen Täter ein Hausverbot. Dieses gelte für drei Monate auf dem gesamten Campus und könne verlängert werden, teilte die Hochschule mit. Online-Lehrformate sind von der Entscheidung nicht berührt.