Alexandra Föderl-Schmid im Rahmen einer Podiumsdiskussion von Parlament und APA (Austria Presse Agentur)

Nach Prüfung von Vorwürfen Föderl-Schmid kehrt zur Süddeutschen Zeitung zurück

Stand: 25.07.2024 18:16 Uhr

Eine Kommission entkräftete Vorwürfe gegen ihre Arbeit, nun soll Alexandra Föderl-Schmid zurückkehren: Die bisherige Vize-Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung wird bald als Nachrichtenchefin wieder ein Teil der Redaktion.

Die bisherige stellvertretende Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung, Alexandra Föderl-Schmid, kehrt mit verändertem Aufgabengebiet in die Redaktion zurück.

Die 53-Jährige soll künftig den Newsdesk in einer Doppelspitze mit Jens Schneider leiten, der bereits seit 2022 Nachrichtenchef des Blattes ist. Ihre Rückkehr in die Redaktion sei für September vorgesehen. "Aus der Chefredaktion scheidet sie auf eigenen Wunsch aus", teilte die Südwestdeutsche Medienholding mit, zu der auch die SZ gehört. Föderl-Schmid erklärte: "Ich freue mich, wieder in die Redaktion zurückzukehren."

Zeitweiser Rückzug aus der Redaktion

Vor längerer Zeit waren Vorwürfe gegen die Journalistin zum Umgang mit Quellen in ihren Texten aufgekommen. Unter anderem wurden von der populistischen Plattform Nius schwere Plagiatsvorwürfe gegen sie erhoben. Die vom früheren Bild-Chefredakteur Julian Reichelt geleitete Plattform hatte ein entsprechendes Gutachten bei dem umstrittenen Publizisten Stefan Weber, der sich "Plagiatsjäger" nennt, beauftragt und bezahlt.

Nachdem die Vorwürfe Anfang Februar bekannt geworden waren, hatte sich Föderl-Schmid aus der Redaktion der Süddeutschen zurückgezogen. Der Fall schlug in sozialen Medien hohe Wellen. Die aus Österreich stammende Journalistin sah sich mit Hasskommentaren und weiteren Verleumdungen konfrontiert.

Expertenkommission entlastet Föderl-Schmid

Im Mai hatte eine unabhängige Expertenkommission Föderl-Schmid weitestgehend von den Vorwürfen entlastet. In dem ausführlichen Gutachten hieß es, "bis auf ganz wenige Ausnahmen" seien "keine Verstöße gegen publizistische Standards" auszumachen gewesen. Bei diesen Ausnahmen habe es sich größtenteils um die Übernahme von Textpassagen aus Agenturmaterial gehandelt, die nicht kenntlich gemacht wurden.

Die Süddeutsche hatte bei der Präsentation der Untersuchungsergebnisse im Mai erklärt, Föderl-Schmid solle in die Redaktion zurückkehren, aber die Entscheidung offen gelassen, ob sie weiterhin eine Position in der Chefredaktion bekleiden könne. Vor ihrem Wechsel zur SZ war Föderl-Schmid zehn Jahre lang Chefredakteurin der Wiener Zeitung Standard.